Sommerfit für 2016

 

Für die Saison 2016 habe ich mir einiges vorgenommen. Das Unterwasser ist nicht mehr ansehnlich und soll daher neu aufgebaut werden. Letzten Sommer rammte mein Stegnachbar Ganymeds Backbordseite, nicht allzu große Lackierarbeiten sind zu erledigen. Ich gönne mir eine neue North-Genua sowie eine neue 75-m-Nirokette für den Anker. Die Ankerwinsch soll serviciert werden, die drei Betten an Bord mit Gasdruckfedern zum leichteren Hochheben der Lattenroste ausgestattet werden. Jede Menge Kleinkram folgt ohnedies von selbst.

Anfang April beginnt Meister Mladen mit der Entfernung alter Antifoulinganstriche. Dabei wird ein neues Verfahren angewendet. Es sieht aus wie Sandstrahlen, wird jedoch mit recyceltem Glas anstatt Sand betrieben und funktioniert sehr gut. Wenn man dran bleibt! Offensichtliche Überlastung der Malerei führt jedoch zu enormen Zeitverzögerungen. Nach über acht Wochen und gefühlten 100 Telefonaten und Urgenzen ist fast alles lackiert und zumindest schleißig poliert. Ich will nur noch weg vom Trockendock und ins Wasser.

Beim Zerlegen der Ankerwinsch entdecke ich ein defektes Kugellager. Die Operation insgesamt bringt mich an die Grenzen meiner technischen Fähigkeiten, da ich auch gleich die gesamte Verkabelung der Winsch neu verlege und eine Funkfernbedienung einbaue. Am Schluss funktioniert aber alles.

Auch die Sache mit den Gasdruckfedern ist komplizierter als angenommen weil sich die Berechnung der Federn meiner Kenntnis entzieht. Meine geniale Fähigkeit der „präzisen Schätzung“ hat sich auch hier bewährt.

Ölwechsel und das Wechseln der Dieselfilter bei Maschine und Generator sind inzwischen zu leichten Übungen geworden. Am 30. Mai, später als in jeder vorhergehenden Saison, ist Ganymed wieder im Wasser. Der Sommer kann beginnen.