Punat – Mallorca – Punat

Freitag, 23. Mai 2014

Marion und Martin bestreiten mit ihren Freunden Birgit und Klaus die erste Etappe des heurigen Sommertörns. Von Punat geht die Reise über Grgur, Silba und Molat in die Kornaten und weiter nach Primošten. Bei der Weiterfahrt Richtung Hvar gibt es leider ein Motorproblem, so dass die Pläne angepasst werden müssen. Seahelp schleppt die Ganymed von Drvenik nach Trogir, wo zunächst Dieselfilter ausgetauscht und der Turboschlauch geflickt werden. Die Dieselpumpe kann erst am Montag geliefert werden, so dass wir noch eine Nacht in der Bucht Krknjaš verbringen und dann das Schiff am 2. Juni zwar im falschen Hafen (Marina Seget in Trogir statt Split), dafür sauber gewartet an die nächste Crew übergeben.

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Hier kannst du die Route Trogir – Mallorca sehen.

Und ein Klick auf Mallorca_-_Punat zeigt dir die Rückreise.

 

 

DORIS UND HEINZ, KATHARINA UND IVO

2. Juni 2014

Die Anreise nach Trogir mit Martins VW-Bus verläuft problemlos und kurzweilig. Von den Kindern übernehmen wir das Schiff in Tip-Top-Zustand. Während ihres Törns hat sich leider die Dieselpumpe verabschiedet, sie konnten jedoch eine professionelle Reparatur organisieren, sodass wir ungehindert auslaufen können.

3. Juni 2014

Beim Auschecken aus der Marina brauche ich sehr viel Geduld. Seit 1.6. gibt es eine neue Software zur Abrechnung, ich bin eines ihrer ersten Opfer. Um 1030 ist es aber geschafft, wir können auslaufen. Unter Segel zum ersten Badestop in der Sesula auf Solta. Nach köstlichem Jauserl weiter unter Segel nach Brac, wo wir in der Uvala Blaca mit Landfeste festmachen. Ein toller Ausflug führt uns zu einem bekannten Einsiedler-Kloster namens Blaca in den Bergen von Brac. Insgesamt wandern wir über zwei Stunden.

4. Juni 2014

Bei 9-11 Knoten Wind segeln wir nach Hvar und ankern im Stadthafen. Kurzbesuch der Stadt mit Nahrungsaufnahme in schattigem Restaurant. Nachmittags frischt der Wind bis zu 18 kn auf. Im Nu sind wir in Rukavac auf Vis. Ankern dort auf 12 m Tiefe.

5. Juni 2014

Um acht Uhr brechen wir nach Bisevo auf, besuchen die „Blaue Grotte“. Mittlerweile kommt leichter Wind aus West auf. Günstig, um mit dem Gennaker bis Lastovo zu rauschen. In der Bucht Zaklopatica legen wir beim „Triton“ an, spazieren in den Ort „Lastovo“, wo wir zur Wetterwarte,welche auf einer Anhöhe am Ortsrand liegt, kraxeln. Super Aussicht! Der anschließende Petersfisch im Triton schmeckt gut aber nicht haubenverdächtig. Man serviert uns den teuersten Wein der Karte (230 Kn/0,75 l), in der Hoffnung, dass wir den Unterschied zum fast gleichnamigen guten Flaschenwein nicht checken. Die Übung gelingt.

6. Juni 2014

Heute ist der Ort Korcula unser Ziel. Bis kurz vor der Ostspitze der Insel laufen wir unter Gennaker. Dann schläft der Wind kurz ein um im Kanal zwischen Korcula und Pelesac wieder auf über 20 kn aus West zuzunehmen. Das ergibt noch schöne Kreuzschläge bis zur Bucht Verbovica, wo wir schließlich ankern. Zum Abendessen wandern wir nach Korcula. Immerhin eine Stunde Fußmarsch für eine Richtung.

7. Juni 2014

Anker auf kurz nach acht Uhr, Frühstück auf dem Weg nach Korcula. Hier nehmen wir noch einen Kaffee, bunkern und legen gegen 1315 Richtung Ston ab. Den Großteil der Strecke bleibt wieder der Gennaker gesetzt. Im Stonski Kanal steigen wir auf die Eiserne Genua um. Die letzte Meile nach Ston sieht auf der Karte, was die Tiefenangaben betrifft, ein wenig abenteuerlich aus, ist aber in Wirklichkeit problemlos zu Befahren. Die seichteste Stelle liegt bei 3,7 Meter.

8. Juni 2014

Gleich in der Früh besuchen wir zuerst ein Kaffeehaus und anschließend die alte Stadtmauer in Ston. Bevor die Hitze zu brutal wird reparieren wir noch schnell das Großsegel und legen ab, um nach Dubrovnik zu segeln. Wind aus NW – ergo Gennaker. Badepause auf Lopud. Der Anker verfängt sich an einem Stein und ist nur mit Mühe und Tricks zu bergen.

9. Juni 2014

Morgens stürmen wir die Stadtmauer von Dubrovnik. Mittags Klar Schiff und ab nach Cavtat. Dort fällt der Anker in der Bucht östlich des Ortes.

10. Juni 2014

Das Ausklarieren in Cavtat wird wieder einmal zur Geduldprobe, fast zwei Stunden nimmt die Prozedur in Anspruch. Aber gleich außerhalb der Bucht können wir die Segel setzen, gleiten unter Gennaker bis in die Bucht von Kotor. Vor der Altstadt lässt es sich bequem ankern.

11. Juni 2014

Vor dem Frühstück ist eine Wanderung zur Festung Kotor angesagt. Der Aufstieg liegt morgens im Schatten, das erleichtert die Bewältigung der 1.350 Stiegen enorm. Nach kurzem Badeaufenthalt motoren wir zu den beiden Inseln vor Perast, besuchen die Wallfahrtskirche Gospa od Skrpelja (Maria vom Felsriff), die wirklich sehenswert ist. Die nebenliegende Insel Sveti Dorde (Heiliger Georg) ist besuchsmäßig unergiebig. Abends liegt Ganymed am Stadtpier von Tivat, die Crew nimmt noch einen Café in der Nobelmarina „Montenegro“ bevor die Kombüse div. Köstlichkeiten ausspuckt.

12. Juni 2014

Die Bucht vor Tivat ist von „Russian Guys“ gut besucht. Das größte Schiff, die „Luna“ von Roman Abramowitsch mit ihren 115 Metern Länge, ist auch anwesend. Nach kurzer Sightseeingtour wird in Zelenika ausklariert, bevor wir um 11:11 die Überfahrt nach Brindisi antreten. Konstanter Westwind mit anfangs bis zu 20 kn (Reff 1) und ab Sonnenuntergang 8 bis 12 kn beschleunigen Ganymed bis 10 kn Speed. Die Überfahrt ist durch den Vollmond und die perfekten Windverhältnisse einfach traumhaft. Schon um 05:15, also nach 17 Stunden sind die 130 Meilen geschafft.

13. Juni 2014

Volltanken, Einlaufen in die Marina di Brindisi. Klar Schiff! Besuch der City.

HEINZ UND MICHAEL

14. Juni 2014

Meine Crew verlässt mich um 07:00 – Schluchz! Schon eine Stunde später sind Heinz und Michael an Bord. Der erste Weg führt in den Supermarkt, dann nehmen wir Kurs Otranto, wo wir am Abend vor Anker gehen. Abends wird in der Altstadt gegessen.

15. Juni 2014

Vierzigster Hochzeitstag des Skippers! Ein dem Anlass entsprechender Anruf in Salzburg verschönert den Morgen. Wind mit 10 bis 14 kn aus SO bringt uns zügig bis kurz nach Santa Maria di Leuca, dann folgt eine kurze Strecke unter Maschine bevor der Wind wieder anspringt. In der Marina Bleu Salento werden wir freundlich empfangen. Abends besuchen wir noch die Altstadt.

16. Juni 2014

Heute kommt der Wind wieder aus SSO, so wird der Kurs nach Crotone fast zum Anlieger. Die 78 Meilen sind in 12 Stunden unter Segel bewältigbar. Abends gibt es Scampisuppe und Scampi à la Chef von Heinz.

17. Juni 2014

Wieder Wind aus SSO bis O mit Stärke bis max. 18 kn. Die gesamte Strecke stellt sich wieder als Anlieger dar. Speed permanent zwischen 7 und 9 Knoten. Die Einfahrt in die Marina Roccella Ionica ist spannend, Rod Heikell meint, für Jachten bis max. 2,3 m Tiefgang sei die Marina geeignet, der Hafenmeister meint über Funk, dass die Tiefe für uns ausreicht. Wir schenken ihm Glauben und kommen tatsächlich, trotz großer seitlicher Wellen, sicher in den Hafen. Aus der Küche kommt eine köstliche Selleriecremesuppe und Strozzapretti mit Sugo des Hauses.

18. Juni 2014

Auch auf den heutigen 67 Meilen nach Taormina ist guter Wind zum Segeln. Der Anker fällt in der Südbucht des Ortes. Abends statten wir Taormina einen Besuch ab. Der Taxidriver empfiehlt eines der besten Lokale des Ortes. Genauso isses!

19. Juni 2014

Taormina gefällt uns so sehr, dass wir noch einen Tag hier bleiben wollen. Im Lauf des Tages geht sich eine ausgedehnte Shoppingtour im Ort sowie die Besichtigung von Castelmola aus. Abends versammeln sich über 100 Ferrari im Ort.

20. Juni 2014

Anlieger nach Catania. Klar Schiff. Abendessen in der City.

ANNI UND ALBRECHT, ERHARD

21. Juni 2014

Morgens gehen Heinz und Michael von Bord, Anni und Albrecht kaufen noch Lebensmittel ,bevor sie an Bord kommen. Erhard kommt kurz nach Mittag. Laufen um 15 Uhr Richtung Taormina aus, Anker fällt um 20:35.

22. Juni 2014

Schöner, jedoch seglerisch unergiebiger Tag. Nach nur neun Meilen unter Segel passieren wir die Straße von Messina unter Motor. Die Strudel der Charybdis waren deutlich spürbar, von Skylla war leider nichts zu sehen, wahrscheinlich zu heiß heute. Das heutige Tagesziel ist Milazzo.

23. Juni 2014

Vulcano ist die erste der Äolischen Inseln auf unserer Route. Der Wind ist mit sechs bis acht Knoten nicht berauschend, der TWA von 90° ermöglicht trotzdem bis zu sieben kn Speed. Ankern in Po di Levante.

24. Juni 2014

Heute ist der „Gran Cratere“ unser Ziel. Trotz frühem Aufbruch wird der Aufstieg brutal heiß, im oberen Teil, nahe des Kraterrandes, kommt noch die vom Boden aufsteigende Hitze des Vulkans dazu. Überall steigt schwefelgelber stinkender Rauch aus den Felsritzen, einen längeren Aufenthalt am Kraterrand können wir uns verkneifen. Nachmittags geht es nach Lipari, der größten der Liparischen Inseln. Liegeplatz in der Marina „La Buona Fonda“ in Altstadtnähe.

25. Juni 2014

Am späten Vormittag, nachdem Lebensmittel und Benzin für den Außenborder gebunkert ist, laufen wir aus. Panarea, auf halbem Weg nach Stromboli, bietet sich für eine Mittagspause an. Abends ankern wir im NO der Insel Stromboli. Ein wenig unheimlich sind die ständigen Explosionen im Inneren des Kraters, begleitet von einer Rauchfontäne über dem Gipfel.

26. Juni 2014

Vormittags ist der Besuch von Scari am Programm. Bei den örtlichen Bergführern buchen wir die Besteigung des Stromboli am Abend. Während dieser Zeit baut sich unangenehmer Schwell auf, der die Überfahrt zum Schiff erschwert. Kurz vor 18 Uhr beginnt der Treck auf den Vulkan. Je näher man beim zweistündigen Aufstieg an den Kraterrand kommt, umso lauter sind die Detonationen im Inneren des Vulkans zu hören. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang kommen wir am höchsten Punkt des Berges an, der Nebel wird aber immer stärker, zusammen mit dem Dampf des Vulkans ist leider überhaupt nichts von den Eruptionen zu sehen. Schade!

27. Juni 2014

Anker auf um 10:00, die letzten Meter der Ankerkette ächzt die Ankerwinsch jämmerlich. Bei genauerem Nachsehen erkennen wir, dass sich der Anker in einer alten Muringkette verfangen hat. Mit Tricks und Albrechts heldenhaften Taucheinsatz lässt sich das Problem lösen. Wind zwischen 8 und 12 kn macht die Überfahrt nach Salina total easy. Vor dem Ort Santa Marina Salina wird geankert.

28. Juni 2014

Die kurze Überfahrt von Salina nach Filicudi gelingt, trotz äußerst wenig Wind, unter Segel. Eine der Bojen vor dem Ort Filicudi Porto dient als Muring. Die abendliche Wanderung über 300 Hm führt über einen romantischen Maultierpfad nach Valle Chiesa.

29. Juni 2014

Wieder ein Segeltag vom Feinsten, Maestral mit 15 bis max. 20 Knoten, Speed unter Gennaker zwischen 8,5 und 10 Knoten, wenig Lage. Durchschnittlich 7,5 kn. Das Abendessen in der wunderschönen Altstadt von Cefalu mit dem imposanten Normannendom ist redlich verdient.

30. Juni 2014

Mistral, Reff 3, leider kurze steile Welle, Schnitt 8 kn auf der Kreuz nach Porticello Santa Flavia, ca. 8 Meilen SO-lich von Palermo. Ankern vor dem Hafen.

1. Juli 2014

Ab Mittag kommt wieder Wind auf. Den Großteil der Segelstrecke arbeitet unser Gennaker. Vor Punta Raise frischt der Wind auf 30 Knoten auf, beim Reffen auf Reff 2 bemerke ich einen Riss im Großsegel. Ohne Segelmacher wird es wohl nicht gehen. Der Marinero der Marina Castellamare stellt in Aussicht, dass am nächsten Tag ein Segelmacher kommt um das Segel zu reparieren.

2. Juli 2014

Tatsächlich kommt der „Velaio“ in der Früh an Bord. Das Großsegel ist bereits abgeschlagen und liegt am Steg. Schnell stellt sich das kleine dürre Männchen, das aussieht wie das Tapfere Schneiderlein, als Tapezierer heraus, welcher eigentlich Persenninge, Sonnensegel und dgl. herstellt. Trotzdem schleppen wir mit Hilfe von Stegnachbarn aus Bayern das Segel zu seiner mobilen Werkstatt im Schatten eines Garagenvordachs. Unter unseren kritischen Blicken näht er zwei Flecken Planenmaterial als Verstärkung auf das Segel. Wenn das nur hält! Mittag sind die Segel wieder angeschlagen, neuer Kurs ist Trapani, ca. 35 Meilen entfernt. Endlich kommt auch einmal der Spinnaker aus dem Segelsack.

3. und 4. Juli 2014

Marions Geburtstag! Vormittags werden noch die Lebensmittelvorräte in der Altstadt von Trapani ergänzt. Bei „Caruso“ erstehe ich einen wohlfeilen neuen Druckschalter für die Salzwasserpumpe. Dann verlassen wir den Hafen, um auf der ägadischen Insel Favignana Mittag zu essen und zu baden. Um 15:30 starten wir dann zur Überfahrt nach Sardinien. Bis Einbruch der Dunkelheit beträgt der Durchschnittspeed 8,9 Knoten. Über Nacht wird der Gennaker geborgen um morgens wieder gesetzt zu werden. Auch diese Überfahrt gelingt uns schnell und problemlos, gegen 18 Uhr erreichen wir Cagliari.

5. Juli 2014

Klar Schiff! Dank des Seer’schen Leihwagens kann ich anschließend bequem einkaufen. Am Sonntag kommt ja die Familie. Bei Servicearbeiten im Motorraum fällt mir ausgeronnenes Öl auf. Der Verursacher der Sauerei ist bald gefunden, der Plastik-Ölmessstab des Getriebes, der zugleich als Verschlussschraube dient, ist abgebrochen, das halbe Getriebeöl ausgeronnen. Nachdem mittlerweile das Wochenende begonnen hat und ich nicht weiß, wo ich dieses Ersatzteil bekommen könnte, versuche ich, das Teil zu reparieren. Ich schneide ein Gewinde quer durch das Plastikteil und schraube die beiden Teile der Verschlussschraube mit einer M6-Schraube zusammen. Sieht brutal aus, scheint aber zu funktionieren. Morgen kaufe ich Getriebeöl bei der Tanke, dann wird man sehen ob das Provisorium hält.

6. Juli 2014

Hafentag. Bis zum Eintreffen meiner Familie vertreibe ich mir die Zeit mit div. Kleinkram und Putzarbeiten

ULLI, VERENA, NOAH UND STEFAN

7. Juli 2014

Mühsames Leichtwindsegeln nach Villasimius. Am Ankerplatz versenke ich, unauffindbar, meine neue Gleitsichtbrille.

8. Juli 2014

Wind mit 18 bis 24 Knoten aus NW, Reff 2., weißes Meer und blauer Himmel. Im Nu erreichen wir Porto Corallo. Abends treffen wir uns mit Verenas Freundin Laura und deren Familie.

9. Juli 2014

Fast gleich gute Bedingungen wie gestern lassen uns in fünf Stunden das 33 Meilen entfernte Arbatax erreichen. Zum Baden ankern wir im Süden des Ortes in der Bucht Porto Frailis, übernachten jedoch anschließend in der Marina di Arbatax.

10. Juli 2014

Heute hat die Ganymed Ruhetag, ein Ausflug mit der Schmalspurbahn in die Berge Sardiniens ist geplant. Schon um 8 Uhr fährt der Zug in Arbatax ab und erreicht nach dreieinhalb Stunden Sadali auf fast 800 m Seehöhe. Die Strecke führt durch eine wildromantische Berglandschaft, vorbei an kleinen Bächen und beschaulichen Bergdörfern. Gelegentlich hält der Bummelzug, um eine grasende Kuh oder ein Pferd von den Geleisen zu „pfeifen“. Leider ist es in Sadali sehr windig und damit kalt sodass uns die Besichtigung einer großen Tropfsteinhöhle nicht schwerfällt, kälter kann es kaum werden. Nach einem wirklich köstlichen Mittagessen in einem der Touristenschuppen ist die Erkundung der Altstadt von Sadali geplant, wird aber von uns nach Kurzem wegen des kalten Wetters abgebrochen. Nach der Rückkehr zum Schiff bläst es auch in der Marina immer noch mit bis zu 30 Knoten.

11. Juli 2014

Segeln bei Starkwind (Reff 2) 57 Meilen nach La Caletta um dort zu ankern.

12. Juli 2014

Wieder Wind jenseits der 20 Knoten, Noah und meine Damen beschweren sich bei Äolus. Erreichen gegen 17 Uhr die Marina di Olbia. Klar Schiff.

13. Juli 2014

Tagwache 0530! Um 0600 holt ein Taxi meine Family ab. Bin ein wenig traurig, obwohl, Ulli kommt ja bald wieder. Warte auf die Stoffl’s, die sollten gegen 0800 kommen.

STOFFL MIT HEIKE, EDITH UND STEFAN

14. Juli 2014

Nach dem Frühstück werden die Schäden in der Genua repariert. Am Achterliek sind mehrere Stellen eingerissen, eine Latte ging verloren. Heute probieren wir Genua, Reff 1, der Wind hat wieder um die 30 Knoten. Das Anlegen in der Marina di Cala Mangiavolpe auf La Maddalena wird noch einmal so richtig spannend. 26 Knoten Wind von vorne pressen uns in die Parklücke. Dank meiner blitzschnellen Crew bleibt das Hafenkino vorläufig geschlossen, das Manöver flutscht wie am Schnürchen. Unser italienische Nachbar gibt jedoch eine 20minütige Show der Extraklasse, bis er endlich fest vertäut ist.

15. Juli 2014

Überschaubare Tagesetappe mit neun Seemeilen nach Santa Maria.

16. Juli 2014

Wir planen nach Santa Teresa de Gallura zu segeln. In der Nähe der Ile Lavezzi beschließen wir, einen Abstecher nach Korsika, genauer nach Bonifacio, zu machen. Schon die Annäherung an Bonifacio ist beeindruckend, der Ort steht auf steilen Sandsteinklippen hoch über dem Meer, gewaltige Wehranlagen beschützen die Einfahrt in den Ort. In Hafen und Marina ist alles belegt, ankommende Schiffe werden in die Cala di a Catena, im Norden des Ortes, umgeleitet. Ganymed ist die vierte in der Warteschlange der anlegenden Schiffe. Es dauert über eine Stunde, bis die Jungs der Marina die Yachten vor uns „eingeschlichtet“ haben. Dafür ist der Liegeplatz total ruhig und ohne Schwell. Abends erfolgt ein erster Besuch der wunderschönen Altstadt.

17. Juli 2014

Den Vormitttag wollen wir noch in Bonifacio verbringen, zu viele Sehenswürdigkeiten wollen noch besichtigt werden. Die „Stiege der Könige von Aragon“ ist die erste, „The rudder“ eine weitere, welche um 2,50 besucht werden kann. Die Stiege mit ihren 187 hohen Stufen wurde früher benutzt, um Frischwasser aus einer Grotte am Meer zu holen. The rudder ist hingegen ein in der Berg gehauener Stollen mit Aussichtsplattform fast 200 Stufen tiefer als das Hochplateau von Bonifacio. In dieser Wehranlage war früher ein Geschütz installiert. Nach einem kräftigen Jauserl laufen wir Richtung Castelsardo aus. Wind aus SW – genau in Richtung unseres Zieles. Trotzdem wird tapfer bis 9 Meilen vor Castelsardo gekreuzt, bei vier Knoten Wind läuft aber auch die Ganymed nicht mehr wirklich gut.

18. Juli 2014

Besuchen das Kastell von Castellsardo mit integriertem Heimatmuseum. Kurs zum Nordkap von Sardinien, ankern zwischen Sardinien und der Insel Piana.

19. und 20. Juli 2014

Kurz noch Brot einkaufen in Stintino und dann, nachdem die Passage dei Fornelli zwischen Piana und Asinara durchfahren ist, geht die Überfahrt nach Menorca los. Verheißungsvolle 10 Knoten Wind an der Ostseite Sardiniens lösen sich nach der Durchfahrt auf die Westseite in lächerliche zwei Knoten Wind auf. Maschine volle Kraft voraus, Kurs 245 Grad. Die Überfahrt verläuft sehr abwechslungsreich, Kurse unter Gennaker wechseln mit Maschinenfahrt und Kurse mit Groß 2 und Genua 2. In den Morgenstunden flaut der Wind auf 18 Knoten ab, drei Meter Dünung bleiben jedoch, leider ein Mix, bei dem der Wind in schlechtem Verhältnis zu den Wellen steht. Also wird, trotz gutem Wind, fleißig motort, bis endlich auf den letzten 60 Meilen die Konditionen wieder stimmen. Pünktlich zur ZIB 1 laufen wir in Mahon ein. In einer der schwimmenden Marinas finden wir den letzten freien Liegeplatz, freundliche französische Stegnachbarn helfen beim Anlegen. Leider haben wir aber die Rechnung ohne den Marinero gemacht, der Platz ist bereits vorreserviert. Man bietet uns einen Liegeplatz im letzten Eck des Hafens an, mit Dusche, WC und W-Lan, bestens! Der Bowtruster ist wieder einmal out of work.

21. Juli 2014

Den Vormittag verplempern wir mit Wiederbelebungsversuchen am Bugstrahlruder. Bis 13:00 keine sichtlichen Lebenszeichen. Alex von Nautic Center kommt?? – oder auch nicht?? Um 14:00 steht definitiv fest, dass Montag en schlechter Tag bei technischen Problemen ist, zu viele Aufträge sammeln sich über das Wochenende in der Queu. Sagt Herr Pérez, immerhin Direktor der Marina Menorca. Also auf in die Cala de Fornells im Norden Menorcas, hier wird in der wunderschönen Bucht geankert.

22. Juli 2014

Die letzte Etappe nach Mallorca steht bevor. Bis zum Nordwestcup Menorcas sind die Wellen viel zu hoch, um bei 10 Knoten Wind vernünftig zu segeln. Ab dem Cabo Nati setzen wir Segel und kommen bis 6 Meilen vor Alcudia mit Windkraft voran. Schließlich landen wir in der Marina Alcudiamar, am letzten freien Liegeplatz gegenüber der Tankstelle, im letzten Winkel des Hafens. Klar Schiff!

MARKUS, GSCHWANDTI UND PETER

23. Juli 2014

Crewwechsel. Die Stoffls fahren nach Hause, Markus, Gschwandti und Heinz kommen an Bord. Zum Warmsegeln suchen wir uns als Ziel die Cala Figuera, ganz im Norden Mallorcas aus. Ankern dort und unternehmen noch am Abend eine kleine „Bergtour“ auf die westliche Anhöhe der Bucht.

24. Juli 2014

Heute kommt der Wind erst gegen 14 Uhr. Mit Wind aus Ost segeln wir die Nordwestküste Mallorcas entlang zur Cala de La Calobra. Ankern im Südwestteil der Bucht. Interessanter Landgang in die Schlucht „Torrent de Parais“. Ein wirklich wildromantischer Ausflug, mal über große, vom Wasser rundgeschliffene Felsen, mal durch ein trockenes Flussbett, links und rechts fast senkrechte Felswände über hunderte Meter aufragend. Zu unserem Erstaunen sehen wir etliche Bergziegen, die in den steilen Felsen „grasen“.

25. Juli 2014

Nach dem Frühstück versuchen wir, das Bugstrahlruder zu reparieren, leider mit wenig Erfolg. Aber wir wissen wenigstens, dass ein Relais defekt ist. Die kurze Strecke nach Soller, wo wir im Hafen kurz ankern, wird der Gennaker ausgepackt. Unser Anker verfängt sich in der Kette einer Swan. Au Backe! Nach Sant Elm, gegenüber der Insel Dragonera kommt der Spinnaker zum Einsatz. Geankert wird in der Bucht vor dem Ort. Peter und Gerard, der Schwiegersohn von Heinz, kommen an Bord.

26. Juli 2014

Äktschntag! Um acht Uhr laufen wir zur Insel Dragonera aus, ca. 1,5 sm nordwestlich des Ortes. An einem kleinen Anleger beginnt der Aufstieg zum 355 m hoch gelegenen aufgelassenen Leuchtturm. Der Weg ist als Maultierpfad, also mit gemächlicher Steigung, angelegt. Trotzdem ist brutal schweißtreibend. Gefühlte 35 Grad bei fast null Schatten. Abends erreichen wir die Marina Cala Nova in Sant Agusti bei Palma. Direkt vor der Marina häl der Bus, welcher uns in die City bringt. Nach einer kurzen Stadtführung durch Gerad kehren wir in einem Restaurant in der Altstadt ein. Am Heimweg entdecken wir noch ein Jazzlokal Maria serviert köstliche Drinks, die Sängerin hat eine beeindruckende Stimme und der „Ami“ singt sowieso zum Niederknien. Spät wird’s …

27. Juli 2014

Späte Tagwache. Auf nach Cabrera. Perfekter Segelwind. Leider haben wir keine Boje reserviert, aber nachdem bekanntlich Frechheit siegt, besetzen wir eine der freien Bojen und haben Glück. Wir können bleiben und besteigen wieder einmal eine Burg mit toller Aussicht bis Mallorca.

28. Juli 2014

Gemütlicher Segeltag. Rund um Menorca wird großteils gekreuzt, die Strecke mach Mallorca arbeitet der Spinnaker. Nachmittags treffen wir in der Cala Mondrago ein. Hier können wir das Claus’sche Anwesen aus der Ferne sehen, Heinz schwimmt vom hauseigenen Badeplatz zur Ganymed. Gemeinsam motoren wir nach Porto Petro um dort an einer Boje festzumachen. Die maritime Division des SKK unternimmt einen Radausflug in die nähere Umgebung von Porto Petro. Die Räder stellt Heinz zur Verfügung. Abends sind die SKKler bei Heinz eingeladen. Gerad kocht eine wunderbare Paella. Wir genießen sie auf der Terrasse unserer Gastgeber, die Aussicht in die Bucht Mondrago und auf das offene Meer ist einfach atemberaubend. So leben die wirklichen Könige von Mallorca. Vielen Dank an Doris, Heinz und Gerad für die nette Aufnahme in eurem Heim und die vorzügliche Versorgung. Liebe Grüße noch an Christine und den „Star des Abends“ die kleine Laia, das erste Enkerl von Doris und Heinz.

29. Juli 2014

Der Morgen beginnt mit dem allseits beliebten „Fang-das-Beiboot-Spiel“. Aus unerklärlichen? Gründen haut das Ding ab, wir bemerken es erst, als es schon fast 100 Meter entfernt ist und Richtung mit Steinen gespicktem Strand segelt. Der beherzte Kampfschwimmer-Einsatz des Skippers wird am Strand und am Ende der Kräfte des oben genannten belohnt. Dieses war der erste Streich. Toller Wind, Reff 2 in Genua und Groß. Skippi holt seine Sonnenbrille aus dem Salon und bemerkt Wasser am Boden. Das Seeventil im Gästehäusl war nicht zu. Der zweite Streich hält sich einigermaßen in Grenzen. Den Sicherungsbolzen des Ankers haben wir bei der Abfahrt nicht eingesetzt. Er ist zwar mit einem Stahlstrop gesichert, die Wucht der anrollenden Wellen reißt in scheinbar mühelos ab. Mit traurigen Augen bemerke ich den Verlust und somit den dritten Streich des Tages. Abend Ankunft in Alcudia, klar Schiff. Als „Zuckerl des Tages“ reparieren wir noch das Topferl des Skippers. Extrem harter Stuhlgang in riesigen Mengen dürfte der Auslöser für den Breakdown der elektrischen Toilette gewesen sein. Nach diesem g’schmackigen Intermezzo schaffen wir es gerade noch vor 23 Uhr etwas zu Essen zu bekommen. Mahlzeit!

GEORG UND CHRISTOPH

30. Juli 2014

Crewwechsel. Die Markusse und Peter verlassen mich vormittags. Wirklich schee woas mit den dreien. Georg und Christoph kommen um 0930 an. Der erste Schlag führt wieder nach Menorca und zwar in die Cala Macarella.

31. Juli 2014

Nach dem Frühstück wird die Bucht erkundet, die von mit Kiefern bewaldeten Felsen umgeben ist. An der Westseite der Bucht befinden sich Höhlen, die schon in der Bronzezeit bewohnt waren. Nach dem Mittagessen rauschen wir nach Norden ab, Cala de Addaya heißt unser heutiges Ziel. Abenteuerliche Ansteuerung wie in Grados Lagunen, aber landschaftlich wunderschön gelegen, das haben andere Segler leider auch festgestellt. Dementsprechend eng liegen die Schiffe beieinander. Das abendliche Hafenkino wird an diesem Abend von uns bespielt. Unter argwöhnischen Blicken einiger Ankerlieger will unser Grundeisen erst beim dritten Versuch seinen Auftrag ernst nehmen.

1. August 2014

Badeaufenthalt in der Cala de sa Torreta. Kreuzen mit Reff 1 nach Mahon. Heinz hat uns einen Liegeplatz im Club Maritimo de Mahon reserviert.

2. August 2014

Um 1150 wird mit frischem Wind aus Südost Richtung Sardinien abgelegt. Reff 2 erweist sich als ideal. Bis zum Ende meiner Wache um 0100 sind 109,8 Meilen gesegelt mit durchschnittlichem Speed von 8,2 Knoten. Da geht echt was weiter.

3. August 2014

Ab 0300 wird der Wind immer schwächer, dreht um 90 Grad auf Südwest und schläft schließlich fast ganz ein. Um 0600 werden die Segel gestrichen und erst nach 60 Meilen, kurz vor unserem Ziel, wieder gesetzt. Vor dem Einlaufen in die Marina Sifredi ersetze ich noch schnell fehlende Schrauben am Vorstag.

4. August 2014

Heute will sich kein Wind entwickeln, starten daher erst nach 12 Uhr mittags zur Nachbarinsel San Antioco, um dort ausgiebig zu baden. Gegen 1600 nutzen wir die aufkommende Brise, um einige Meilen zu segeln. Weit reicht’s nicht. Unter Maschine wird das südlichste Kap Sardiniens, Teulada, gerundet. Mit dem Fernglas kann man die interessanten Felsformationen beobachten. Dabei fällt mir ein Schlauchboot in einer kleinen Bucht östlich des Kaps auf, in dem drei Mann die „Müde Fliege“ machen. Es stellt sich heraus, dass deren Batterie am Ende ist, der Aussenborder lässt sich nicht mehr starten. Also ankern wir auf fast 20 Metern, bauen eine der Starterbatterien aus und geben Starthilfe, die auf’s erste Mal funktioniert. Durch den Zwischenfall erreichen wir unseren Ankerplatz, die Cala Malfatone, zwar erst nach Einbruch der Dunkelheit, dafür konnten wir eine gute Tat auf unser Konto buchen.

5. August 2014

Wind, wie fast immer, ab Mittag. 30 Meilen Gennaker machen so richtig Spaß. Das Etappenziel ist Cagliari, die Marina del Sol, die ich schon vor über einem Monat besucht habe. Klar Schiff! Christoph installiert noch bis drei Uhr früh OpenCPN, eine Navigationssoftware der Marke „Gratis aber trotzdem gut“.

6. August 2014

Georg und Christoph fliegen nach Hause. Der reparierte Ölmessstab für das Getriebeöl ist wieder gebrochen, also muss eine neue Lösung gefunden werden. Ich entscheide mich für eine 24-mm-Niroschraube, die mit jeder Menge Dichtungstape umwickelt in den Öleinfüllstutzen geschraubt wird. Sieht brutal aus – hält aber – vielleicht??? Um 1800 kommt Ulli. Juhu!!!

ULLI

7. August 2014

16 Knoten Wind in der Marina lassen die Hitze des heutigen Tages nicht merken. Unter Genua und Sonnensegel gehen wir den Schlag nach Villasimus gemütlich an. Zwei Hanse um die 45 Fuß mit Genua und Groß wollen uns in die Zange nehmen, scheitern aber kläglich.

8. August 2014

Unaufgeregter Segeltag zum Kap Ferrato., an dessen Nordseite wir ankern.

9. August 2014

Ich nutze die Kühle des Morgens und demontiere die alte Elektronik des Bugstrahlruders, nicht ohne alle Kabel vorher fein säuberlich beschriftet zu haben. Die neue Elektronik sieht völlig anders aus, auch die einzelnen Anschlüsse sind nicht beschriftet. Die Tatsache, dass vier blau/braune Anschlüsse gegenüber dreien bei der alten Elektronik vorhanden sind, erleichtert die Aufgabe nicht wirklich. Erster Versuch: Nach Einschalten des Stroms fährt der Truster ohne Tastendruck nach unten. Ergebnis negativ aber nach einer Stunde Arbeit im Bettzeugkasten reicht es für heute. Der Gennaker bringt uns nach Arbatax.

10. August 2014

Vormittags wird noch eingekauft und Mittag beginnt die Überfahrt mit dem Ziel Ponza, der größten der Pontinischen Inseln. Beständiger Wind aus Südost mit 10 bis 13 Knoten ermöglicht uns einen Anliegerkurs, der Speed fällt selten unter 8 Knoten. Nach Einbruch der Dunkelheit bleibt der Wind weiter über 10 Knoten, Nightflight AUT228 hebt ab. Bis Mitternacht sind 100 Meilen gesegelt, was einem Durchschnitt von 8,3 Knoten bedeutet.

11. August 2014

Bei Sonnenaufgang wird der Wind schwächer, wir nähern uns mit schlappen 5 Knoten Ponza. Auf der gegenüber liegenden Insel Palmarola sehen wir einen tollen Ankerplatz vor steilen Felswänden, ändern kurzfristig den Fahrplan und gehen dort vor Anker. Durch Zufall landen wir direkt neben einer Touristenattraktion. Das Felsufer ist mit Höhlen und Grotten durchsetzt, gleich neben unserem Ankerplatz ist eine riesige Durchfahrt durch einen Felsen, die auch mit großen Ausflugschiffen durchfahren werden kann. Die Ausfahrt mit dem Beiboot zahlt sich aus. Gegen Abend wollen wir in Ponza sein. Entlang der Küste Ponzas gibt es viele Ankermöglichkeiten, wir ankern direkt vor dem Ort, weil wir abends speisen gehen wollen. Das Ankerfeld ist rappelvoll mit Schiffen, dicht gedrängt wird geankert. Die Italiener lieben offensichtlich das gemütliche Beisammensein. Alle Ausflugsboote, Boote auf Transit und der Nahverkehr, alles rauscht mitten durch das Ankerfeld, und zwar mit Vollgas. Als sich noch ein Italiener auf Tuchfühlung neben uns legt reicht es, wir verlegen uns weit weg an den Rand des Ankerfeldes. Selbst beim Sichern des Ankers, am Bug balancierend, versuche ich einen Carabinieri mit Handzeichen zu bewegen langsamer zu fahren. Er dachte wahrscheinlich, ich will ihn heranwinken, denn er braust in Gleitfahrt auf Bootslänge an uns vorbei.

12. August 2014

Wenig Wind heute. Mit Genua und Sonnensegel treiben wir nach Ventotene. Vorher ziehen wir aber noch eine Runde durch die bizarre Felslandschaft vor dem Hafen von Ponza. Auch die Insel Ventotene ist mit Schiffen aus Roms Umgebung überlaufen. Direkt vor dem aus dem Tuffgestein gehauenen Galeerenhafen aus der Römerzeit finden wir ein nettes Platzerl für unsere Ganymed. Der Ort Ventotene ist genau so schön wie Ponza.

13. August 2014

Unangenehmer Schwell erschwert morgens die Überfahrt in den Ort Ventotene. Gefühlte 100 Motorboote bewegen sich allein in der Ankerzone. Das Zeitfenster zum Bergen des Beibootmotors beträgt immer nur wenige Sekunden, dann braust schon der nächste Gummischnuller vorbei. Heute steht Ischia am Programm. Dank perfektem Wind ein Anlieger von 20 Meilen. Wieder einmal dürfen wir einige Segler frustriert im Kielwasser lassen. Die Marina Casamicciola sieht im Vorbeifahren um 14 Uhr noch aufnahmefähig aus. Wir nutzen die Chance und tanken Wasser. Unser Ankerplatz ist nördlich der Halbinsel Castello d’Ischia, auf der die Spanier einst ein Kastell erbauten.

14. August 2014

Gleich um 9 Uhr morgens erstehen wir die Eintrittskarten, um die Burg der Aragoner zu besichtigen. Die in Privatbesitz befindliche Burg ist gut in Schuss und bietet etliche Sehenswürdigkeiten, wie die nie vollendete Basilika, in der heute Kunstausstellungen stattfinden, oder den unterirdischen Nonnenfriedhof mit seinen steinernen Sesseln, auf welche die Verstorbenen gesetzt wurden, bis nur noch das Skelett übrig war. Burg, Burgberg und Kloster haben unzählige Terrassen mit jweils sagenhaften Ausblicken. Nach der Rückkehr möchte ich mit dem Generator die Batterien laden. Aber schon nach wenigen Minuten läuft er auf Störung, die Suche nach der Ursache endet beim zerstörten Impeller. Der Ausbau des Teils ist der schiere Irrsinn, so eng ist der Impeller verbaut. Nach einer guten Stunde ist es geglückt, der umsichtige Skipppr hat auch einen Reserveimpeller an Bord, denn er hatt das gleiche Problem ja schon einmal in Griechenland. Leider passt der Wellendurchmesser nicht. Also motoren wir nach Capri, um die Batterien ein wenig zu laden. Die Marina Grande ist überfüllt, San Michele von Menschen überschwemmt. Also tuckern wir noch ein paar Meilen an die Ostseite der Insel und ankern zwischen mehreren Superyachten nahe Punto de Massulo, direkt vor einer riesigen Tropfsteinhöhle. Noch am Abend setzen wir über und besichtigen die Höhle.

15. August 2014

Ein guter Tag beginnt mit einem Schraubenzieher in der Hand. Dieses Mal ist es die Schaltung, die sich nicht mehr bedienen lässt. Die Manovrierunfähigkeit lässt sich aber mit Kriechöl, Fett und ein paar dosierten Hammerschlägen beseitigen. Anschließend runden wir Capri. Von See aus ist die Insel eine Wucht, unzählige Höhlen, bizarre Felsformationen, abenteuerlich an die Felsen geschmiegte Häuser. Und natürlich die Isola Faraglione mit dem berühmten steinernen Torbogen. Der Eingang zur Blauen Grotte, so wir die richtige gefunden haben, ist hingegen bescheiden. Nach der Umrundung Capris wird unter Genua und Sonnensegel nach Amalfi gecruist. Auch hier keine Chance in der Marina Platz zu bekommen. Nordöstlich des Ortes gibt es einen relativ ungeschützten Ankerplatz, aber das sind wir mittlerweile gewohnt.

16. August 2014

Vormittags besuchen wir Amalfi, unsere Erwartungen bzgl. der Schönheit des Ortes sind groß. Die Straßen und Plätze sind genauso zum Bersten voll wie in allen anderen Orten, insgesamt sind wir ein wenig enttäuscht. Die folgende Kurzstrecke nach Salerno legen wir nur unter Genua zurück. Beim Anlegen in der Marina Porto Nuovo kommt noch einmal Stress auf. 25 Knoten Wind schieben uns in den Liegeplatz, das Bugstrahlruder ist noch immer außer Betrieb. Mit einem beherzten Manöver und der Hilfe der Marineros gelingt das Anlegen trotzdem perfekt.

17. August 2014

Eigentlich war heute der Besuch Pompejis per Eisenbahn geplant. Leider stellt sich heraus, dass der Bahnhof sehr weit weg ist. Da kommt das Gefühl, dass es heute ohnehin viel zu heiß ist, noch leichter auf. Ich beschäftige mich noch ein Stündchen mit dem Bugstrahlruder, das jetzt zumindest auf- und abfährt. Mehr ist noch nicht drinnen. Acciaroli heißt unser Tagesziel, 45 Meilen entfernt. Nachdem es unter Segel so super läuft, hängen wir noch 15 Meilen an, sodass wir bis Palinuro kommen. An der Südostseite ist ein prima Ankerplatz.

18. August 2014

Nach einem ausgedehnten Strandspaziergang legen wir Richtung Cetraro ab. 25 Meilen werden gesegelt, die letzten 17 Meilen motort. Vor der Hafeneinfahrt ankern wir.

19. August 2014

Brütend heiß und kein Wind, so beginnt der heutige Tag. Erst 20 Meilen vor Stromboli kommt Wind auf. Nachdem wir den Vormittag vertrödelaben, wird es finster, als wir in Stromboli ankommen. Den Ankerplatz wählen wir etwas nördlicher als beim ersten Besuch Strombolis, um der heimtückischen Muringkette zu entgehen. Der Schwell ist trotzdem Schlaf raubend.

20. August 2014

Vormittags besuchen wir den Strombolicchio, der ungefähr eine Meile vor dem Nordostkap Strombolis liegt. Ein imposanter Felsen mit Leuchtturm. Dann verholen wir die Ganymed etwas nordwestlicher vor San Bartolo, wo wir ruhigere See erwarten. Der heutige Abend ist für den Vulkan reserviert. Leider ist der gesamte obere Teil des Stromboli behördlich gesperrt. Letzte Woche gab es eine gewaltige Explosion, glühende Lava rinnt über die Sciave del Fuoco (Feuerrutsche) ins Meer. Dieses Phänomen soll ca. alle vier Jahre zu sehen sein. Der Aufstieg ist bis ca. 400 Hm im nördlichsten Teil Strombolis möglich. Von dort kann man die Feuerrutsche aus nächster Nähe beobachten. Bei Dunkelheit ein überwältigendes Erlebnis. Des Nachts streift uns ein Gewitter, Nix aufregendes aber der Schlaf ist im Eimer.

21. August 2014

Im Schweiße unseres Angesichtes traben wir bei gefühlten 40 Grad nach Scari, um den dortigen Supermarkt heimzusuchen. Am Rückweg verfransen wir uns noch im Labyrinth der Gasserln von San Bartolo, legen fast den doppelten Weg als nötig zurück. Ganz nebenbei bemerken wir, dass 500 Meter von unserem Ankerplatz ohnehin ein passabler Alimentari gewesen wäre. 1315, fix und fertig, Anker auf. Die letzten zwei Meter Kette will die Winsch nicht mehr arbeiten. Relais kaputt??? Anywhere. Heute motoren (wegen der Ladung der Batterie) wir nur bis Panarea, um in der Baia Milazzese zu übernachten. Vorsorglich erhält der Anker eine massive Tripleine, um ihn per Genuawinsch bergen zu können. Wie das ausgeht erfahrt ihr morgen.

22. August 2014

Skippis Geburtstag! Schon am frühen Morgen läuft heute das Telefon heiß, viele Glückwünsch e aus der Heimat erreichen mich zu meiner großen Freude. Unser Ankernachbar, ebenfalls mit einer Solaris One 48, besucht uns. Er ist an meinem Dinghi und der Lösung, wie es gestaut ist, interessiert, ich sehe mir seine selbst eingebauten Luken in der Achterkabine an. Wir haben viel Spaß auf englisch, deutsch und italienisch, eine richtige win-win-Situation, wie her Strohsack sagen würde. Als Geburtstagsgeschenk darf ich den Anker semi-händisch bergen, eine suboptimale Lösung aber machbar. Wir brechen nämlich für unsere Verhältnisse früh auf, um Mittags in Lipari zu sein, denn in der Marina wollen wir einen Elektriker bestellen, der unsere Ankerwinsch repariert. Helfende Hände erwarten uns in der Marina „La Buona Fonda“, unser Wünsche, ein Elektriker sowie der Laudry-Service, sofort notiert, die Leute natürlich umgehend angerufen. Bis 19 Uhr tut sich gar nix, also frage ich nach und siehe da, man hat uns vergessen. Der Wäscher kommt noch kurz bevor wir zum Abendessen gehen, der Elektriker ???

23. August 2014

Nach mehrmaligen Telefonaten kommt der Elektriker gegen 1400 um uns zu sagen, was wir ohnehin wissen. Das Relais der Ankerwinsch ist hin. Die Bestellung dauert eine Woche. Mit viel Geduld (siehe krankes Ross) erkläre ich ihm, er soll doch als Provisorium ein Relais ausserhalb des Motorgehäuses anbringen. Er schnappt den Motor und ward nicht mehr gesehen. Erfahre soeben, dass er um 2100 kommen will und das Ding einbauen.

24. August 2014

Der Herr Ingeniör kam gestern auch, nur um zu sagen, dass er morgen früh wieder kommt. In aller Frühe baut er auch tatsächlich den Motor mit neuen, externen Relais ein. Mit den fix verkabelten Schaltern am Steuerstand funktioniert die Winsch auf Anhieb. Saubere Arbeit, trotz meiner Bedenken. So kann man sich täuschen! Die Fernbedienung jedoch will nicht „bedienen“. Ich bin mir sicher, dass der beim Austesten der Kabel verursachte Kurzschluss die Bedienung zerstört hat. Der Homo Electricus packt die Fernbedienung ein um sie im „Office“ zu testen, erweckt den Anschein, gleich wieder zu kommen, ist in Wahrheit aber für diesen Tag nicht mehr erreichbar. Eine des italienischen mächtige Wiener Stegnachbarin findet heraus, dass mein Elektriker, zusammen mit seinen beiden Brüdern, die drei einzigen Elektriker der ganzen Insel sind. Sowohl für Bau, Haushalt und Schiffe usw. Jetzt wird mir klar, warum der gute Mann von einer Stunde Anwesenheit 50 Minuten telefoniert. Eine weitere Erkenntnis ist, dass heute nichts mehr und morgen früh eventuell etwas passiert. Ich nutze die „gewonnene Zeit“ und beschäftige mich wieder zwei Stunden mit dem Bugstrahlruder. Es fährt jetzt auf und ab und lässt sich in der oberen Position ausschalten. Mit dem unteren Endschalter stimmt etwas noch nicht. Fortsetzung folgt.

25. August 2014

Es reicht! Am Morgen bezahle ich den Liegeplatz, schlappe 400 Euro für 3 Nächte, ohne Dusche und WC. Aber nicht, ohne dem Marinero noch zu stecken, dass der Elektriker leider auf seinen Kosten sitzen bleiben wird. Das wirkt. 20 Minuten später ist der Elektriker vor Ort. Leider konnte er die Fernbedienung nicht reparieren, folglich müssen wir eben mit der Schaltung am Steuerstand auskommen. Heute fahren wir nach Filicudi. Vor Filicudi Porto, wo im Juni noch etliche Schiffe ankerten, ist jetzt ein Bojenfeld. Wir hängen zwar schon an einer Boje, angesichts wohlfeiler 70 Euro Gebühr lehnen wir aber dankend ab und ankern. Wie etliche andere auch.

26. August 2014

Morgendlicher Besuch der Carabinieri bei den Ankerliegern. Die Steinwüste am Ufer ist angeblich ein „Strand“ und vor dem sei im Abstand von 200? Metern das Ankern verboten. Den Beamten ist die Überbringung der Nachricht sichtlich unangenehm, ein Schelm, wer niedere Interessen hinter dieser Aktion vermutet. Jetzt haben wir viel Zeit und umrunden Salina. An der Westküste ankern wir kurz vor einer riesigen Grotte, die wir mit dem Dinghi befahren. Anschließend bestaunen wir noch „La Canna“, einen 71 m hohen Felsturm, der wie ein Obelisk aussieht. In seiner Nähe ankern einige Megajachten. Mit beschaulichem Wind wird nach Salina gesegelt, vor Rinella geankert.

 

27. August 2014

Heute wird gefaulenzt. Zuerst machen wir einen Badestop auf Lipari, erwischen wieder einmal einen kitschig-schönen Ankerplatz. Anschließend lassen wir uns nach Vulcano, in den Porto di Ponente treiben.

 

28. August 2014

0600 Tagwache, Aufbruch zum Gran Cratere. In der Kühle des Morgens steigen wir zum Kraterrand auf, nach kurzem Fotoshooting weiter zum Gipfel des Gran Cratere. Herrliche Fernsicht über alle Liparische Inseln und ins Innere des Kraters, aus dem gelbe Schwefeldämpfe aufsteigen.

Portorosa wurde uns empfohlen, um eine neue Fernbedienung für die Ankerwinsch zu erstehen, daher ist es unser heutiges Tagesziel. Leider umsonst. Aber nicht gratis, der Liegeplatz kostet stolze 130 Euronen.

 

29. August 2014

Ullis EMS hat unsere Toilette lahmgelegt. Mit geübten Griffen habe ich das Häusl ausgebaut und serviciert, was mittlerweile ein Klacks für mich ist. Eigentlich wollten wir in dieser Zeit die Shoppingmeile von Portorosa besuchen. Man kann die Zeit auch mit Sinnbringenderem verbringen …

Gemischte Fahrweise, halb Motor halb segeln, so fahren wir bei brütender Hitze nach Scilla. Ein wunderschöner Ort erwartet uns. Heute erkunden wir den unteren Teil des Ortes entlang des Ufers, das alte Fischerdorf. Die Häuser sind direkt an den Strand gebaut und die Boote an der „Hintertür“ festgemacht. Abends besuchen wir ein tolles Restaunant. Zwei Vorspeisen, zwei Mal Fisch, jeweils vom Feinsten, dazu Wein, Bier und zum Schluss noch einen Espresso, alles um 54 Euro. Wieder am Festland kostet alles nur mehr die Hälfte, so scheint es.

 

30. August 2014

Heute haben wir die „Oberstadt“ besucht und die Chance genutzt, im Supermarkt unser Vorräte zu ergänzen. Jetzt geht’s nach Taormina. Inmitten der Charybdis kommt Wind auf, Groß Reff 2, Genua Reff 1, das ist genau richtig um entspannt zu segeln. Die letzten Meilen „machen wir Strom“, der Generator hat ja noch keinen neuen Impeller bekommen. Geankert wird am bekannten Ankerplatz südlich Taorminas.

 

31. August 2014

Schon am Morgen verholen wir die Ganymed nördlich von Taormina. Das ist zwar kein offizieller Ankerplatz, wird sind aber sofort im Zentrum des Ortes. Am späten Nachmittag brechen wir auf, um Taormina zu besuchen. Bei der Annäherung an das Ufer streife ich mit dem Beibootmotor einen Stein, irgendetwas bricht, der Scherbolzen scheint es zu sein.

Mit der Seilbahn geht es rauf in den Ort, wo wir auch gemütlich zu Abend essen. Nach Hause wird gepaddelt.

 

1. September 2014

Mittlerweile ist einiges an Ersatzteilen angefallen, die es zu besorgen gilt. Der Impeller für den Generator, die Fernbedienung für den Anker und ein Scherbolzen für den Beibootmotor. Catania scheint mir dafür am besten geeignet, alles zu bekommen.

Nach anfänglich gemächlichem Wind aus Südost legt der Wind urplötzlich auf über 30 Knoten zu. Während wir reffen, reißt wieder einmal das Groß in der Mitte durch. Eigentlich sollte es bis zum Ende der Saison noch halten, jetzt muss es eben wieder zusammengeflickt werden. Ein Grund mehr, Catania anzulaufen. Denke ich.

Beide Marinas randvoll, wie legen, zusammen mit zwei Swans, im Industriehafen an. Der Dreck des Industiegeländes wird über die Schiffe geweht, ein Gefühl wie beim Sandstrahlen kommt auf. Noch am Abend checke ich die Yacht-Läden und wir vereinbaren eine Liegeplatz-Reservierung für morgen in der Marina in Catania. Mit dem Personal dort komme ich überhaupt nicht zurecht. Ich weiß nicht, ob man mir morgen einen Segelmacher besorgen kann oder nicht.

 

2. September 2014

In den Yachtläden bekomme ich nur den Impeller, und den nur ohne Deckeldichtung, sonst nichts. Wenn das mit dem Segelmacher auch nicht funktioniert, ist wieder ein Tag im Eimer. In Riposto soll es guten Service geben, also auf dort hin. Vor dem Hafen steht immer noch der flotte Südwester mit 40 Knoten. Genua Reff 3 reicht für 9 Knoten Speed. Nach 6 Meilen Rauschefahrt sehe ich die erste Windhose meines Lebens, ca. 200 Meter von uns entfernt, ganz schön unheimlich. Fünf Minuten später ist der Wind aus, um gleich darauf von Nordost wieder anzuspringen. Bis wir Riposto erreichen, hat es wieder 28 Knoten.

Das Marinapersonal ist sehr hilfsbereit und bugsiert uns längsseits und gegen den Wind in eine winzige Lücke am Steg. Sofort wird eine Segelmacher angerufen. Ulli und ich schlagen die Segel ab und legen sie schön zusammen. Um 21:00 werden sie abgeholt. Hoffentlich hat Lorena eine große Nähmaschine.

 

3. September 2014

In der zur Marina gehörenden Werft will man den Bow-Truster reparieren, für den Plotter, der mittlerweile auch die Arbeit eingestellt hat, kommt das kundige Personal erst am Montag. Viel zu spät für uns.

Mario, der Elektriker, kommt flott an Bord, spricht aber kein Wort Englisch und nimmt daher seinen Boss als Translator mit. Am späten Nachmittag, etliche Telefonate mit dem Max-Power-Händler später, stellt sich heraus, dass der Sensor für die Down-Stellung des Motors kaputt ist. Das weiß ich seit dem 24. August. Mario bastelt einen provisorischen Schalter, welcher den Endschalter überbrückt. Das Bugstrahlruder läuft wieder!

Wir putzen und polieren inzwischen die Ganymed auf Hochglanz. Lorena teilt uns mit, dass sie doch heute mit den Segelreparaturen nicht fertig wird.

 

4. September 2014

Vertreibe mir die Wartezeit auf Lorena mit Putzarbeiten. Heute ist das Teakdeck dran, es wird mit Teakrestorer behandelt. Lorena comes in the After noon.

Ich mache einen zweiten Versuch, den Impeller des Generators gängig zu machen. Außer, dass ich weitere Schrauben in den Tiefen unter dem Generator versenke, die ich mühsam in einer naheliegenden Ship-Chandlery ersetzen muss, zeigt sich keine Veränderung der Dinge. Zumindest keine positive.

Ab 1700: Lorena hebt das Telefon nicht mehr ab, kein gutes Zeichen. Mit unterdrückter Nummer gelingt mir um 2055 eine Verbindung auf Anhieb. Sie verspricht, morgen um 1300 zu kommen. Fortsetzung folgt.

 

5. September 2014

Heute soll der Tag sein, an dem wir unsere Segel wieder bekommen. Aber erst um 20 Uhr! Im letzten Tageslicht laden wir die Segel aus, montieren die Latten schon bei Scheinwerferlicht. Danbk der elektrischen Fallwinsch können wir alles zu zweit bewältigen. Das Großsegel liegt am Großbaum, die Genua am Vordeck.

 

6. September 2014

Die freundlichen Marineros helfen beim Ablegen. Längsseits am Ende einer Gasse, die nicht viel breiter wie das Schiff ist, bei auflandigem Wind. Dieses Problem wird mit zwei Dingis gelöst, die uns quer aus der Gasse ziehen.

Die Segel werden am offenen Meer angeschlagen. Leider sind heute nur 27 der 72 Meilen segelbar. Der Anker fällt vor Rocella Ionica.

 

7. September 2014

Vor der Abfahrt nach Crotone füllen wir unsere „Eiserne Reserve“ Diesel in den Tank. 20 zusätzliche Liter Sprit bringen die absolute Gewißheit, das Tagesziel sicher zu erreichen. Zwischendurch lässt sich ganz gut segeln, teilweise sogar mit Gennaker, den Großteil der Strecke laufen wir unter Maschine.

 

8. September 2014

Vor der offiziellen Öffnungszeit der Tanke haben wir dort schon festgemacht, und, es wird auch schon gearbeitet. 270 Liter gurgeln in den Tank, genau zur rechten Zeit, die Überfahrt nach Gallipoli ist eine astreine Motorbootpartie.

Mit dem Liegeplatz für diese Nacht haben wir Riesenglück, im Fischerhafen ist ein ruhiger Platz längsseits der Mole frei.

 

9. September 2014

Unser Zeitplan bietet Raum für einen Rasttag in Gallipoli, Zeit zum Faulenzen. Der Ort lädt zum Besuch von Cafes, Eisdielen und Restaurants ein. Sehr beschaulich heute.

 

10. September 2014

Kurzstrecke nach Santa Maria di Leuca. Wir ankern östlich von Punta Ristola. Es bleibt genügend Zeit um die unter Mussolini gebaute monumentale Steintreppe „Tor zu Italien“ und die Wallfahrtskirche Santa Maria zu besuchen.

 

11. und 12. September 2014

Kurz vor 6 Uhr früh kommt das erste Gewitter aus Westen angerauscht. Bis 10 Uhr ziehen mehrere Fronten, begleitet von heftigem Regen durch, der Ankerplatz wird mehr als unruhig. Also Anker auf und Kurs auf Otranto. Heute reicht die Genua für 8 bis 9 Knoten Speed.

Zuerst versuchen wir längsseits am Handelspier anzulegen, der Hafenkapitän hat im Prinzip nichts dagegen, meint aber, wenn zu viele Fischer abends einlaufen, müssen wir halt den Liegeplatz verlassen. Da uns das zu unsicher ist, gehen wir im Vorhafen vor Anker. Perfekt!

In Otranto kann man lässig einen Tag abhängen. Unser Fotoapparat ist an den Folgen des Stromboli-Sandes verstorben, sonst hätte es tolle Bilder aus der Stadt zu sehen gegeben. Das Wetter war auf jeden Fall astrein.

 

13. und 14. September 2014

Heute starten wir die Überfahrt nach Cavtat. Die ersten 40 Meilen sind prächtig zu Segeln. Gerade rechtzeitig zum ersten Gewitter können wir die Segel bergen. Durch ein Missgeschick kommt mir das Großfall aus, es ist bei dem starken Wind nicht mehr erreichbar und schlüpft endlich ganz in den Masttop. Ab jetzt ist das Großsegel außer Dienst. Bei dem Wind reicht die Genua ohnehin.

Am Abend braut sich ein fürchterliches Gewitter auf. Rundherum blitzt und donnerst es gewaltig, das Wasser fliegt uns entgegen. Als „Drüberstreuer“ folgen in der Nacht noch einige kleinere Gewitter. Die Stabilität und Zuverlässigkeit unserer Ganymed unter diesen Verhältnissen macht mich ein wenig Stolz.

Nach genau 24 Stunden, um 08:45, hängt das Schiff an der Zollmole in Cavtat. Wieder das gleiche Theater wie beim Ausklarieren, die Polizistinnen sind beim Kaffee und lassen sich durch nichts stören.

 

15. September 2014

Den Vormittag verbringen wir noch im Ort, gehen gemütlich auf einen Cafe und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein. Die Fahrt nach Lopud, wo wir vor dem örtlichen Strand ankern, legen wir entspannt an, sogar einen Versuch, bei 5 kn Wind nur mit Genua zu segeln, machen wir, geben aber nach drei Meilen wegen sportlicher Wertlosigkeit auf.

 

16. September 2014

Lopud entpuppt sich als sehenswertes Örtchen, bis jetzt war ich noch nie her, wahrscheinlich weil es zu nahe an Dubrovnik liegt, das ja meistens angelaufen wird. Nach arger Zerstörung im Jugokrieg ist das Meiste wieder originalgetreu aufgebaut worden, lediglich das alte Grand Hotel liegt noch in Schutt und Asche. Mitten im Ort finden wir einen riesigen, mit uralten Bäumen verschiedenster Provinienz und diversesten Büschen bepflanzten Park vor. Da lässt es sich herrlich flanieren. Gegen Abend wollen wir in der Marina Dubrovnik einlaufen.

 

17. September 2014

Der erste Weg führt uns heute zur Wäscherei, dann zum Mechaniker. Der Impeller des Generators ist nach noch immer außer Betrieb. Tatsächlich findet er in der Wühlkiste einen (hoffentlich) passenden Impeller. 10 Minute später steht er an Bord. Das nenne ich Service!

Leider hat es nichts genützt. Der Mechaniker ist der Meinung, der Antrieb der Wasserpumpsei kaputt, eine Arbeit auf mehrere Tage. Ergo Winterarbeit.

Nachmittags kommen Herta und Hein aus Salzburg eingeflogen. Der obligatorische Besuch der Dubrovniker Stadtmauer steht auf dem Plan.

 

18. September 2014

Das Wetter ist heute ideal für unsere Segelnovizen, 6-8 kn Wind lassen uns langsam in die Okuklje auf Mljet treiben. Beim Maestral gibt es einen schönen Muringplatz.

 

19. September 2014

Nach dem Frühstück noch ein kurzes Bad und dann Abfahrt bei Sonnenschein Richtung Korcula. Mittagspause im Nationalpark Mjlet. Auf der Weiterfahrt hat sich das Wetter leider etwas verschlechtert, jedoch guter Segelwind. Ankunft um 18:00 h. Nach spannender Fahrt mit dem Beiboot, Stadtspaziergang und gutem Abendessen bei frischen Wind zurück aufs Schiff und noch ein kleines Kartenspielchen vor dem Schlafengehen.

 

20. September 2014

Abfahrt ca. 10:00 h bei bewölkten Wetter und ca. 15 Knoten Wind Richtung Hvar.

Schon nach der ersten Stunde frischte der Wind ziemlich auf, sodass wir reffen mussten. Seegang und Wind nahmen kontinuierlich zu, der Spass dauerte jedoch nicht lange, 4 Meilen westlich Peljesac schläft der Wind ein. Der hohe Seegang blieb uns erhalten und wurde durch heftigen Regen ergänzt.

Wir schaukeln uns nach Sv. Klement durch und legen in der Marina Palmizana um ca. 16:00 h an.

 

21. September

Flotte Segelpartie nach Primosten. Geankert wird in der Bucht.

Nach nettem Abendspaziergang im Ort mit Friedhofsbesuch, hervorragendes Abendessen in

gutem Restaurant über den Dächern von Primosten mit Blick auf die Bucht. Nach der Rückkehr obligates Spielchen.

 

22. September 2014

Abfahrt gegen 10:30 nach einem noch angenehmen Bad im Meer Richtung Skradin. Eingang zu den Krka-Wasserfällen. Gutes Segelwetter, schnell vorangekommen ohne besondere Vorkommnisse.

Ankunft um 17:00 h. Spannende Landung bei starkem Wind.

Was der Abend noch bringt kann ich noch nicht sagen…. voraussichtlich gutes Essen aus der Bordküche und anschließender Spielewettkampf.

Mehrere heftige Gewitter mit Wolkenbruch machen die Nacht kurzweilig.

 

23. September 2014

Strahlender Sonnenschein, klarer Blick, auch dank des wenigen Alkoholkonsums gestern Abend. Die Crew startet am frühen Morgen, um die Krka Wasserfälle zu besichtigen, während der Skipper versucht, das Kugellager der Rollreffanlage zu reparieren. Die passenden Kugeln wurden ja aus Salzburg eingeflogen. Die Reparatur scheint gelungen zu sein.

Um 14:30 legen wir ab, perfekter Segelwind aus Nordwest beschert uns einen Anlieger bis zur Insel Pasman. Wir schnappen uns die letzte freie Boje in der Zaklopica, beim Wirten ist’s finster.

 

24. September 2014

Ruhiger Segeltag, großteils mit Gennaker, mit dem Ziel Silba auf der gleichnamigen Insel. Im Hafen finden wir leicht Platz. Abendessen gehen wir wieder in „unser“ Restaurant neben der Anlegestelle für Fähren.

 

25. September 2014

Die Nacht und auch der frühe Vormittag waren regnerisch, daher laufen wir erst gegen Mittag aus. Bis Rab ist es nicht weit, die Genua alleine sollte reichen. Bei einer Ungeschicklichkeit bekommen wir einen Riss in das schon mürbe Segel. Abends liegen wir an der Mole von Rab.

 

26. September 2014

Eigentlich wäre heute wunderschöner Segelwind, hätten wir unsere Genua noch einsatzbereit. So tuckern wir, nachdem wir uns in Rab noch einen Kaffee gönnten, unter Maschine nach Punat.

 

Um 15:15 Uhr geht eine lange Reise nach exakt 4.059 Meilen zu Ende.

2.796 Meilen davon unter Segel und

1.263 Meilen unter Maschine.

In 116 Tagen habe ich 79 verschiedene Orte angelaufen und 23 Gäste an Bord begrüßen dürfen.

 

Hier kannst du die Route Trogir – Mallorca sehen.

Und ein Klick auf Mallorca_-_Punat zeigt dir die Rückreise.