„Boot“ Düsseldorf 2008

Die „üblichen Verdächtigen“ reisen wieder einmal – wie jedes Jahr um diese Zeit – nach Düsseldorf um die neuesten Entwicklungen auf dem Yachtensektor zu erforschen. Mit dem Aeroplan jetten wir am Sonntag von München nach Düsseldorf um noch am selben Abend unsere Standard-Lokaltour zu absolvieren: Aperitiv beim Uerigen, Abendessen beim Argentinier, Nachspeise in Form mehrerer „Alt“ beim Pötzke und Digestiv beim „Dä Spiegel“. Alles wie immer – nichts Besonderes stört die Idylle.

Gleich am Montag gehen wir auf die Messe. In meinem Hinterkopf habe ich den Anflug einer Idee. Wenn ich meine Dehler verkaufen kann würde ich ev. ein etwas größeres Schiff kaufen. 43 oder 44 Fuß, die Segelfamilie wächst ja schließlich und irgendwie und überhaupt …

Der erste Weg führt mich wie immer zum Dehler-Stand wo ich mir die 44er noch einmal gründlich ansehe. Ich kenne sie ja schon seit geraumer Zeit und habe festgestellt, dass sie innen eigentlich gleich groß wie meine 39er ist und auch im Cockpit nicht viel mehr Platz bietet. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen, daher cancele ich dieses Projekt endgültig.

Die First 50 gefällt mir schon besser. Moderner und schneller Riss, modernes Innenlayout (über die „Leder-Spinde“ lässt sich streiten) und viel Platz erregen schon meine Aufmerksamkeit. Bei Grand Soleil interessiert mich die neue 43er. Ein optisch wirklich gelungenes Schiff – innen wie außen. Ich erfahre auch, dass eine 46er in Planung ist welche ein ähnliches Design wie First hat. Am Stand von X-Yachts sehe ich dann das erste wirklich interessante Schiff. Es ist die X50 die meinen Geschmack schon ziemlich genau trifft. Im Laufe des Vormittags komme ich auch am Stand von Solaris vorbei und sehe einen großen grauen Rumpf mit Anhängen, die Speed vermuten lassen. Eine Besichtigung am selben Tag scheint unmöglich. Ob es am fehlenden Club-Blazer oder totaler Überlastung des Standpersonals liegt kann ich nicht sagen. Für nächsten Tag gewährt man mir dann doch großzügig Audienz.

Der Heimflug ist für Nachmittag gebucht und so kann ich am Dienstag noch einige Stunden auf der Messe verbringen. Punkt 11 Uhr darf ich den heiligen Teppich des Solaris-Standes betreten und werde auch gleich auf das Schiff geführt. Schon der erste Eindruck vom Deck ist gewaltig. Viele freie Flächen, fast keine Leinen zu sehen da alles unter Deck geführt wird, die versenkbare Sprayhood, ein Traveller über die gesamte Cockpitbreite, das geniale Großschotsystem usw. usw. – und, last but not least, die Beibootgarage. Endlich ist das Beiboot wirklich sinnvoll weggestaut. Auch das Innenraumkonzept gefällt mir sehr gut. Also wenn schon ein neues Boot dann sollte es so oder so ähnlich aussehen.