Griechenland-Törn 2010. Korfu – Punat mit Gerda, Gerhard und Ulli.

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Mittwoch, 4.8.2010

Morgens poliere ich noch die restlichen Relingstützen, während Ulli das Bad klar macht und einkaufen geht. Am späten Vormittag legen wir dann ab. Die Windverhältnisse sind mit fünf Knoten nicht gerade einladend zum Segeln. In der Ormos Galiates, im Nordosten von Korfu, gehen wir noch baden, ehe wir dann mit leichtem Wind aus Nordwest weitersegeln. Am frühen Abend ankern wir wieder in der Südbucht der Insel Erikousa, die ideale Basis für die weitere Überfahrt nach Brindisi.

Donnerstag, 5.8.2010

Tagwache um 03:15! Das ist zwar definitiv nicht unsere Zeit aber was will man machen, wenn 100 Meilen vor uns liegen und wir am späten Nachmittag in Brindisi ankommen wollen. Die Windrichtung ist natürlich wieder Nordwest. Genau dort wollen wir hin. Bei Tagesanbruch dreht er zumindest so weit nach Norden, dass wir die Genua zusätzlich z um Motor setzen können, was immerhin gute neun Knoten Speed bringt. So sind wir kurz nach 15 Uhr in Brindisi.

Hier kommen Gerda und Gerhard an Bord. Nach einer Besichtigung der Altstadt besuchen wir das Restaurant „Windsurf“ direkt am Kai neben unserem Schiff. Der Liegeplatz liegt in unmittelbarer Nähe der Treppe, welche das Ende der Via Appia, die von Rom nach Brindisi führt, darstellt.

Freitag, 6.8.2010

Morgens stürmen wir noch einen gut sortierten Supermarkt, bevor wir um 11 Uhr auslaufen. Einige Meilen außerhalb der Hafeneinfahrt springt der Westwind an, der uns 60 Meilen begleitet. Die zweite Hälfte der Strecke werfen wir jedoch die Maschine an. Das Wasser ist ziemlich glatt sodass wir flotter vorankommen als geplant. Um 0200 ankern wir in der Bucht nördlich von Cavtat.

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Samstag, 7.8.2010

Um die Mittagszeit fahren wir in den Ort Cavtat um einzuklarieren, was dieses Mal zu einem City-Marathonlauf ausartet. Zwei Mal zum Hafenkapitän und zwei Mal zur Polizei sowie 1.300 Kuna Kurtaxe. Die Kroaten haben sich wieder eine neue Steuer einfallen lassen!

Nachdem der Behördenkram erledigt ist fahren wir in die ACI Marina Dubrovnik. Leider ist diese völlig überfüllt und wir ankern daher im Fluss vor der Marina-Einfahrt zusammen mit vielen anderen Booten, die ebenfalls keinen Platz ergattern konnten. Abends besichtigen wir die Altstadt und besuchen eine nette Konoba.

Sonntag, 8.8.2010

Unter Motor fahren wir heute nach Lopud. Leider müssen wir feststellen, dass fünfzig andere Boote auch das gleiche Ziel angesteuert haben. Nachdem aber relativ bald Wind aufkommt bleiben wir nicht allzu lange und segeln nach Mljet. In Polace ankern wir schließlich direkt neben dem Ort.

Montag, 9.8.2010

Bevor wir auslaufen, versuchen wir die Führungsrolle der Ankerkette zu reparieren. Vier der fünf Befestigungsschrauben sind ausgerissen, also füllen wir die Löcher vorerst mit 2-Komponenten-Kleber und lassen diesen bis Abend aushärten. Sofort nach der Ausfahrt aus der Bucht von Polace setzen wir die Segel und nehmen Korcula ins Visier. Wir wollen nach Vela Luka um dort unseren Wasservorrat aufzufüllen.

Bei einer verkorksten Wende in Höhe der Westspitze Pelesac bleibt die Genua am Radar hängen. Dabei reißt das Achterliek der Genua ein und der Radartransponder reißt aus der Verankerung am Mast. Also bergen wir die Segel und ich montiere das Radargerät ab, bevor es sich vollständig vom Mast löst und noch mehr Schaden anrichtet. Nachdem wir jetzt unter Motor weiterfahren müssen ändern wir unser Tagesziel und stecken den neuen Kurs in Richtung Sv. Klement ab. Das ist zwar um etliche Meilen weiter, aber unter Maschine können wir mehr in Richtung Westen, der heute vorherrschenden Windrichtung, laufen. Kurz vor 21 Uhr ankern wir dort in der Nähe der Marina Palmizana.

Dienstag, 10.8.2010

Am frühen Vormittag besuchen wir kurz die ACI Marina Palmizana um Wasser zu bunkern und die ärgste Salzkruste vom Schiff zu entfernen. Dann geht es weiter Richtung Norden mit angeschlagener Sturmfock, unsere Genua ist ja leider nicht mehr zu gebrauchen. Aufgrund des wenigen Windes segeln wir auch nur ca. 12 der 72 Meilen. Als wir in Skradin ankommen ist es schon dunkel beim Ankern. Mit einer Landleine verholen wir uns in der Nähe der Marina und besuchen das Restaurant Bonaca. Wunderbarer Branzin mit gegrilltem Gemüse und Salzkartoffeln verschönert uns den Abend.

Mittwoch, 11.8.2010

Heute stehen die Krka Wasserfälle auf dem Programm. Aus diesem Grund stehen wir schon um sieben Uhr auf und machen uns zu Fuß auf den Weg in den Nationalpark. Die ersten Wasserfälle können wir tatsächlich noch ohne den gewaltigen Besucherstrom genießen, der mit dem Eintreffen der ersten Ausflugsboote kurz nach acht Uhr beginnt. Die Rückfahrt nach der Besichtigung machen wir allerdings mit dem Schiff.

In Skradin ergänzen wir noch unsere Bier- und Nahrungsmittelvorräte. Nach einem kurzen Badestop im Prokljansko-See geht die Fahrt flussabwärts durch das wunderschöne Tal der Krka. Sobald wir das offene Wasser erreichen, setzen wir wieder unsere Sturmfock und segeln nach Nordwesten. Dass der Wind ebenfalls aus genau dieser Richtung bläst versteht sich mittlerweile von selbst. Am frühen Abend ankern wir in einer sehr schönen Bucht im Osten der Insel Katina. Gerda und Gerhard überraschen uns mit Spiralis mit Melanzane-Zucchini-Tomaten-Zwiebel-Knoblauch-Scharfewurst-Sauce auf sizilianische Art. Na Mahlzeit!

Die Krka Wasserfälle >>>>> Video

Donnerstag, 12.8.2010

Mit äußerst mäßigen Winden aus West dümpeln wir nach Molat. Vor Brgulje schnappen wir uns eine Boje.

Freitag, 13.8.2010

Heute ist es schon am Morgen bewölkt und total Windstill. An der Mole tanken wir noch Wasser bevor wir Molat verlassen. Eigentlich wollten wir nach Veli Losinj. Auf der Höhe von Ilovik erreicht uns aber ein kleines Gewitter und so beschließen wir, nach Ilovik auszuweichen und uns an eine der Bojen zu hängen.

Samstag, 14.8.2010

Wieder ist es bewölkt als wir Ilovik verlassen. Mit sechs bis neun Knoten Wind dümpeln wir nach Rab. Hier tanken wir noch auf, bevor wir den letzten Schlag dieses Törns nach Punat in Angriff nehmen. Da der Wind endgültig einschläft werfen wir den Motor an. Leises Nieseln begleitet uns in unseren Heimathafen.

Bevor wir nach 2.930 Meilen endlich anlegen, müssen wir noch einen Tagesgast davon überzeugen, dass er auf unserem Liegeplatz liegt und die noch freien Plätze zu seicht für uns sind.

Morgen werden wir unsere Ganymed einer gründlichen Reinigung unterziehen und anschließend nach Hause fahren.