Sommer 2017
- Cinzena auf Pasman
- Marina del Gargano/Manfredonia
- Hafen von Trani
- Gasse in Trani
- Cathedrale San Nicola Pellegrino
- Fischerhafen Giovinazzo
- Altstadt Giovinazzo.
- In Brindisi, direkt am Ende der Via Appia.
- Kurz nach der Ausfahrt von Brindisi zieht dichter Nebel auf.
- Neugierige Beobachter gibt es leider überall.
- Die Guardia Costiera schleppt uns ab.
- Übertriebenes Sicherheitsbedürfnis?
- Am Punta del Corvo (421 m) im Westen der Insel.
- Cala Zimmari auf Panarea.
- Stilleben in Crotone.
- Hoch konzentriert!
- Total in Solaris Hand.
- Push-Button-Sailing.
- Hier geschah das Unglück.
- Knack dir eine Ecke ab, sagen die Schweizer.
- Auch ohne Reling ein hübsches Schiff.
- Doppelte Schieflage.
- … in Porto Rotondo.
- Verdammt viel Wind …
- Ankunft in der Cantiere di Olbia.
- Endlich hängen wir am Kran.
- Mit viel Fantasie kann man Licht am Ende des Tunnels sehen.
- Samstag 10.6.2017 vormittags.
- Kathedrale San Pietro in Tempio Pausiana.
- Hier haben wir …
- … vor 34 Jahren gewohnt.
- Ausflug zum Capo Testa.
- Samstag 10.6.2017 vormittags.
- 12.6.2017. Glasfaserarbeiten am Heck fertig.
- 14.6.2017. Grundierung fertig.
- 16.6.2017. Die Lackierarbeiten sind fertig.
- Der Chefkoordinator Beppe.
- Noch sieht es irgendwie unfertig aus.
- Verstärkungen für den Cockpittisch.
- Die Fernbedienung des Bowthrusters tausche ich auch gleich aus.
- Bucht von Porto Rotondo.
- Was macht ein Wirt der nicht will, dass sein WiFI genutzt wird?
- Am Strand von Pittolungo.
- Bärenfelsen nahe Palau.
- In der Cala Corsara auf Spargi.
- Wir nähern uns Bonifacio…
- Le Gouvernail vom Schiff aus …
- … und von Land über 197 Stufen erreichbar.
- Hafen Bonifacio mit Ganymed.
- Wir bekommen Besuch beim Frühstück von der Sherakan aus Rotterdam (70 m).
- Wachturm in der „Anse de la Castagna“.
- Anse de la Castagna.
- Altstadt Ajaccio.
- Ankerbucht Girolata.
- Restaurant in Girolata.
- Kastell von Girolata
- Girolata Richtung Süden.
- Calvi.
- Pointe d’Agnello, unser nördlichster Punkt im westlichen Mittelmeer.
- Sieht doch ganz freundlich aus, der Neptun von Porto Azurro?
- Viele wunderbare Lokale erwarten uns.
- Isola de Montecristo. Leider nur von Ferne und ohne den Grafen.
- Vor Giglio wird noch fleißig gearbeitet um die Schäden der Costa Concordia zu beseitigen.
- Unsere „Marina“. 120 Euro ohne Dusche und WC.
- Die Altstadt Ponzas.
- Wohnt hier in Ventotene ein Segler?
- … in der Marina Sanazzaro in Neapel.
- Marina Grsande auf Capri vom Ankerplatz aus.
- Im Taxi nach Capri.
- Fiat der 80er?
- Moderne Kunst in Capri.
- Madame GU vor Positano.
- Die Seer’s entspannen sich.
- Positano
- Im Taxiboot brausen wir nach Positano.
- Waldbrand über Positano.
- Der Strombolicchio.
- Der „Leuchtturm des Mittelmeeres“ in Aktion.
- Jakob ist total begeistert.
- Mit Helm wie Feuerwehrmann Sam.
- Am Fischmarkt in Catania.
- Das Ohr des Dionysios, …
- Griechisches Theater in Taormina.
- Auf einen Absacker in der Gin-Bar.
- Tiefe Höhle in der Dwejra Bucht …
- Abendstimmung in der Golden Bay.
- Bei Peters Pool.
- Was soll ich heute essen???
- Generationsübergreifendes Fachgespräch.
- Auch spleißen gehört zum Skippergeschäft.
- Halt – Ende des Bunkers!
- Mahnmal für verunglückte Flüchtlinge auf See.
- Auch unsere Reisepläne
- Stilleben in Noahs Kabine.
- Liegeplatz am Ende der Via Appia.
- Die ehemalige „Princess Trump“ unseres legendären amerikanischen Freundes in Brindisi.
3.5.2017
Anreisetag. Vom Marina-Parkplatz aus sehen wir schon den Rigger am Mast herumturnen. Arsen und seine Mannen sind also doch noch gekommen. Im letzten Augenblick sozusagen, hatten sie doch vorher einen guten Monat Zeit, das Vorstag zu reparieren.
Am Mittwoch morgen erledigen Willi und ich noch Kleinigkeiten und legen um 1202 endgültig ab. Das Wetter wird, nachdem es vormittags noch bewölkt war, immer besser. Mäßiger Wind aus südwestlicher Richtung stellt sich ein. Ilovik erreichen wir in den frühen Abendstunden.
Donnerstag, der 4. Mai, begrüßt uns mit wolkenlosem Himmel und angenehmer Temperatur. Lediglich der Wind lässt zu wünschen übrig. Großteils unter Maschine erreichen wir die Cinzena-Bucht auf Pasman. Von dort aus lässt es sich bequem in die nächste Bucht Landin wandern, wo auch ein nettes Restaurant am entstehen ist. An Bord gibt es jedoch köstlichen Leberkäse.
5.5.2017
Wieder ein strahlender Tag. Aber deutlich kühler als gestern. Südwestwind zwischen 10 und 18 kn bringt uns zügig nach Vis. Die Maschine läuft nicht rund, nimmt kein Gas mehr im oberen Lastbereich an. Turbo?, dreckiger Diesel?, verstopfter Auspuffkrümmer? War alles schon da. Hoffentlich können die Mechaniker von SeRiGi in Porto Rotondo helfen.
6.5.2017
Ausklarieren! Abenteuer!
Wie im Süden üblich, werden wir zuerst an Stellen geschickt, wo garantiert niemand erreichbar ist: diesmal zum Hafenkapitän. Sein Büro macht schon von außen einen derart verrotteten Eindruck, als wäre es schon seit Jahren verlassen. Nächste Anlaufstelle „Nautic Center, sprich Rezeption des Hafens. Professionelle Betreuung. Die Dame am Desktop ruft die Polizei an und teilt uns mit, dass in einer Stunde jemand kommt, der uns die ersehnten Stempel auf geduldiges Papier drückt. Nach weiteren Telefonaten kommt fast drei Stunden später die Polizei angebraust. Dann geht es aber ruck-zuck. Keine halbe Stunde braucht der junge Mann um uns auszuklarieren.
Jetzt noch schnell (verbotenerweise) tanken und ab geht es nach Palagruza. Die Maschine läuft wieder tadellos. Muss sie heute auch, der Wind ist total eingeschlafen, dafür sieht es nach Regen aus. 8 Meilen vor Palagruza kommt Sturmwarnung von Radio Dubrovnik über den Äther. Ich entscheide mich trotzdem südlich der Insel zu ankern, weil der Wind auf NO drehen soll. Heute ist Weißwurstparty!
Der Wind hält sich überhaupt nicht an die Vorhersage, dreht auf West und versaut uns so die Nacht. Ganymed schaukelt wie verrückt. Die Ankerkette dürfte an einem Unterwasserfelsen kurzstag kommen, die Sicherungsleine der Ankerkette, immerhin 25 mm stark und relativ neu, reißt beim Aufschaukeln des Schiffs. Durch die kurzzeitige Be- und Entlastung hüpft die Kette aus dem Ankergeschirr, der neu lackierte Bugbereich wird wieder zerkratzt. Heute Nacht halte ich nach vielen Jahren wieder einmal Ankerwache. Der neue Ultra-Anker hält bombenfest!
7.5.2017
Nachdem Willi und ich die ganze Nacht kein Auge zumachen konnten sind wir geschlaucht. Es bläst immer noch mit über 30 kn aus WSW. Nach Plan wäre heute Tremiti unser Ziel, wir laufen aber nach Vieste ab, einen ganzen Tag lang gegen meterhohe Wellen zu kreuzen ist heute nicht unser Ding.
Am Ankerplatz in Vieste legen wir eine dreistündige Schlafpause ein, bevor wir nach Manfredonia weitersegeln. Dort entdecken wir eine ziemlich neue aber fast leere Marina mit bester Infrastruktur und freundlichem Personal. Hier kann man es auch einen zweiten Tag aushalten.
9.5.2017
Morgens noch schnell ein paar Lebensmittel einkaufen, dann ab nach Trani. Leider ist das Wetter heute sehr durchwachsen. Kleine Gewitter mit Regenschauer werden von kurzfristigen sonnigen Aufhellungen unterbrochen. Bis 6 Meilen vor Trani lässt es sich tadellos segeln, dann ist der Wind plötzlich aus.
10.5.2017
Giovinazzo ist eigentlich als kleiner Fischerhafen gekennzeichnet. Nur an einem der Stege könnte das Wasser für uns tief genug sein. Das wollen wir probieren. Die Einwohner sind überaus freundlich und helfen uns, den einzig möglichen Liegeplatz zu finden und anzulegen. Die Altstadt ist entzückend anzusehen.
11.5.2017
Heute wollen wir in Bari Zwischenstation machen, um morgen Vormittag Heike und Stoffi an Bord zu nehmen. Vor Bari treiben einige Polizei und Coastguard Schiffe. Die Guardia di Finanza verweigert das Einlaufen in Bari. Auf Funkkontakt wird nicht geantwortet. Ablandiger Wind mit über 30 Knoten legt nahe, in Ufernähe, das bedeutet in diesem Fall wegen der geringen Wassertiefen 2 Meilen, zu segeln. Die Coastgurad drängt uns auch hier mit Blaulicht nd Sirene aufs offene Meer. Was ist hier los? Auch die Coastguard legt sich Schweigepflicht gegenüber normalen Untertanen auf.
Ergo segeln wir weiter nach Mola di Bari, einem etwas bescheidenen Ort, wo am nächsten Tag unsere Gäste per Taxi anreisen.
12.5.2017
Monopoli ist wieder ein architektonischer Lichtblick. Der Aufenthalt im Hafen ruhig und, vor allem wieder kostenlos!
13.5.2017
Heinz stößt in Brindisi zu uns, das wir nach 40 Meilen segeln erreichen. Liegen direkt vor der Stiege, welche das Ende der Via Mala kennzeichnet, längsseits im Hafen. Sehr schöner Liegeplatz.
14.5.2017
Heute steht ein längerer Schlag am Programm. 65 Meilen nach St. Maria de Leuca. Der Tag beginnt mit dichtem Nebel, der uns überfallsartig vor der Hafenausfahrt erreicht. Nach einer Stunde klarte es aber auf, so dass wir, zuerst mit Gennaker, in weiterer Folge mit Spi, flott unterwegs sind.
15.5.2017
92 Meilen sind es heute nach Crotone geworden. Tiefer, raumer Wind, nur mit Genua zwischen 7 und 9 Knoten. Wunderbarer Segeltag.
16.5.2017
Noch eine lange Etappe. Immerhin können wir zwei Drittel der 66 Meilen segeln. Und auch noch sehr schnell, da wieder meist raumer Wind. Die Marina delle Grazie hat eine gefinkelte Einfahrt, glauben wir zumindest. Tatsächlich sind die Untiefen vor der Einfahrt weggebaggert, die Einfahrt selbst wird gerade gebaggert, was unsere ganze Aufmerksamkeit beim Navigieren erfordert.
Abends sitzen wir bei sintflutartigem Regen in einem nicht ganz dichten Restaurantz. Saukalt!
17.5.2017
Bis Naxos bei Taormina soll es heute gehen. Der Wind ist uns weniger hold, nur ein Drittel lässt sich segeln. Schon 8 Meilen vor Taormina kontrolliert uns wieder die Coast Guard. Unter ständiger Beobachtung mehrerer Polizeiboote laufen wir in Naxos ein. Der gesamte Hafen ist mit Polizia-, Costguard- und Feuerwehrschiffen belegt. Ein irres Bild. Wir können nur ankern.
18.5.2017
Sightseeing. Mit dem Bus nach Taormina. Nach kurzer Ortsbesichtigung nehmen wir den Sarazenerweg nach Castelmola., immerhin 300 hm. Überall wimmelt es von Soldaten und Polizei in den kuriosesten Uniformen. Auch da sind die Italiener sehr kreativ. Der bevorstehende G7-Gipfel in Taormina hält die Streitkräfte ganz schön auf Trab.
Bevor wir unseren Ankerplatz endgültig verlassen, werden wir wieder ganz genau von der Coastguard überprüft. Dann motoren wir nach Reggio Calabria.
19.5.2017
Strom mit 2 Knoten schiebt uns durch die Straße von Messina. Danach frischt der Wind merklich auf. Reff 2 stellt sich als ideal heraus. Erst die letzten Meilen nach Vulcano, der ersten der Liparischen Inseln, motoren wir wieder. Zum Sonnenuntergang auf den Gran Cratere, das geht sich gerade noch aus. Schnell noch ein wenig Schwefelgeruch einatmen und dann in der Dämmerung wieder absteigen. So hat dieser Tag noch einen Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes gefunden.
20.5.2017
Heute stehen nur die vier Meilen nach Lipari, auf der gleichnamigen Insel, auf dem Programm. Ich mache „Klar Schiff“ während die anderen einkaufen gehen.
21.5.2017
Die Wettervorhersage verspricht leichte Bewölkung, stellenweise Regen und 15 kn Wind aus Nord. Keine gute Voraussetzung, um, wie geplant, nach Stromboli zu segeln. Stattdessen mieten wir zwei Mopeds und ein Quad, mit denen wir die Insel Lipari erkunden. Morgen soll das Wetter ideal sein.
22.5.2017
Strahlender Sonnenschein, lauer Wind am Morgen. Noch schnell ein paar Lebensmittel gekauft, den Motor gestartet, der Stromboli will erstiegen werden. Leider stirbt der Motor nach wenigen Minuten wieder ab und lässt sich durch nichts mehr zum Laufen bringen. Nach zwei Telefonaten mit der Meininger Helpline für Dieselmotoren ist klar, dass es an der Kraftstoffzufuhr liegt. Mittlerweile ist es schon eine leichte Übung, die beiden Filter zu wechseln. Auf Volllast ist die Maschine trotzdem nicht zu bringen.
Der herbeigerufene Mechaniker stellt fest, dass das Gehäuse des Vorfilters einen Defekt hat. Wir überbrücken den Filter, die Maschine läuft wieder perfekt! Mittlerweile ist es 16 Uhr. Stromboli ist zu weit, Panarea geht sich noch locker aus. Der Anker fällt in der Cala Zimmari.
23.5.2017
Sechs Uhr Tagwache. Im Wanderführer haben wir einen Rundweg um Panarea gefunden, der sich als wunderschön entpuppt. Er beginnt direkt in unserer Bucht mit dem anspruchsvollen Anstieg auf den 421 m hohen Punta del Corvo, im NW der Insel. Über Calcara, Ditella, San Pietro und Drauto geht es wieder zurück zur Ankerbucht. Fast drei Stunden hochalpines Wandern setzen meinem Knie ordentlich zu. Vor allem die Bergab-Passagen.
Schweren Herzens muss ich die Teilnahme an der Besteigung des Stromboli am Abend absagen. Christoph und Heinz geben sich das Vergnügen ohne Skipper. Durch das, an diesem Tag besonders klare Wetter, sind die Eruptionen wunderbar zu verfolgen.
24.5.17
Seglerisch ein unergiebiger Tag. Nur vier von 96 Meilen lassen sich, mehr schlecht als recht, unter Segel zurücklegen. Dafür landen wir in einem interessanten Fischereihafen. Als einzige Segelyacht werden wir freundlich willkommen geheißen. Einer der Fischer bedeutet uns sofortz, längsseits zu gehen und hilft bereitwillig beim Anlegen. Neben einem guten Tip für ein hervorragendes Restaurant schenkt er uns auch noch fast zwei Kilo frischen Tunfisch.
Um zwei Uhr morgens kommt Leben in den Hafen. Viele der Fangboote laufen für mehrere Tage aus. Auch unser Freund ist dabei, was bedeutet, dass wir die Ganymed umlegen müssen.
25.5.17
Den heutigen Tag wollen wir für einen Kurzbesuch Palermos nutzen, es liegt ja sozusagen am Weg. Im Hafen findet sich ein zentral gelegener Liegeplatz, der auch noch kostenlos ist. Die Altstadt hat zwar ein paar nette Gassen und Plätze, insgesamt aber ist der Eindruck Palermos auf mich kein guter. Selten eine so dreckige Stadt gesehen. Entsprechend kurz ist unser Aufenthalt.
Nachmittags setzen wir die Fahrt nach San Vito Lo Capo fort. Mittlerweile hat der Wind 25 kn erreicht, sodass wir nur mit der Genua flott voran kommen. Bei der Ankunft in der kleinen aber feinen Marina San Vito müssen wir uns selbst einen Liegeplatz suchen.
26.5.17
In der Nacht hat der Wind stark zugenommen. Vor dem Auslaufen nach Arbatax wollen wir noch tanken, die Tankstelle ist aber leider geschlossen, einen Tankwart zu erreichen ungewiss. Infolge einer defekten Tankuhr berechne ich den Rest Diesel im Tank. Zusammen mit 40 l Reserve in Kanistern sollte es bis Arbatax reichen. Ein Irrtum, wie sich später herausstellen wird.
Den ganzen Tag über weht es selten unter 20 Knoten. Unter Genua sind immer 8 kn Speed drinnen. Des Nachts flaut der Wind ein wenig ab und kommt erst um sechs Uhr morgens fast zum Stillstand. 107 Meilen sind gesegelt, bevor die Maschine wieder ran muss.
High Noon ist nicht nur in einschlägigen Westernfilmen dramatisch. Bei uns kündigt sich die schicksalsträchtige Stunde mit einigen Rülpsern des Motors an. Sprit aus – Reservekanister aus der Beibootgarage holen. So der Plan. Alleine die Kanister stehen noch in der Garage in Punat. Ein grober Fehler des Skippers.
Also setzen wir die Segel für die restlichen 30 Meilen. Eigentlich ist die Ganymed ja eine Segelyacht. Nach moderatem Wind auf den ersten 20 Meilen schläft er 11 Meilen vor Arbatax ein. Um 20 Uhr stehen wir 7 Meilen vor dem Hafen im absoluten Öl . So stellen wir die Frage, ob denn der Hafenkapitän von Arbatax helfen könne. Nach mehreren Telefonaten und Funksprüchen taucht die Guardia Costiera auf und nimmt uns an die Leine. Bis zwei Meilen vor dem Hafen.
Ab dort übernimmt ein privater Abschleppdienst., der uns bis zur Tanke bringt. Dort erwartet uns die Guardia schon und kontrolliert die Papiere zum sechsten Mal in den letzten zwei Wochen. Was lernen wir daraus: Lasse nie den gefüllten Reservekanister zu Hause. Das Wort „Schlepper“ hat auch eine positive Bedeutung. Und, wer sein Hirn nicht einschaltet muss bezahlen. 550 Euro in diesem Fall für den „Privaten“. Die GC arbeitet in Italien kostenlos und sehr freundlich!
28.5.2017
284 Liter Diesel um sieben Uhr morgens getankt. Die Strecke nach La Caletta ist wunderbar zu Segeln. Da die Marina noch nicht offiziell geöffnet hat, ist auch nichts zu bezahlen. Unser Liegeplatz, längsseits inmitten einer slowenischen Flotille, ist bis in die Morgenstunden bequem. Wind aus Südost drückt uns an die Mole.
29.6.2017
Ablegen mittels Eindampfen in die Spring. Bei dem heutigen Wind reicht die Genua, um flott nach Porto Rotondo zu kommen.
30.5. bis 2. 6.2017
Porto Rotondo ist ganz anders als wir uns das erwartet hatten. Die Marina ist in eine hübsche Ferienanlage integriert, lediglich die Stege und vor allem die Sanitäranlagen hinterlassen einen mehr als trostlosen Eindruck. Heinz mietet einen Motorroller um Nordsardinien zu erkunden. Dabei legt er immerhin fast 800 km zurück.
Christoph und Heike sind inzwischen wieder abgereist. Eve Mayerhofer ergänzt mit Solaris-Freunden und -Interessenten unsere Crew. Leo, Erich und Michael aus Österreich sowie Monika und Konstantin aus Bayern ergänzen unser Regatta-Team. Besonders Erich erweist sich als ausgesprochener Glücksgriff. Beim Training am Freitag misslingt noch das eine oder andere Manöver, für Samstag soll aber alles klappen.
3.6.2017
Den Start zur ersten Wettfahrt verschlafen wir gründlich, gehen ziemlich als Letze über die Startlinie. Bis zum Ziel liegen wir dennoch auf Platz 13 von 36 angetretenen Yachten. Als Schaden verzeichnen wir „nur“ einen ausgerissenen Cockpittisch.
4.6.2017
Auch der Start zur zweiten Wettfahrt scheitert an unserem Zeitmanagement. Wir liegen aber von Anfang an im vorderen Drittel und sind flott unterwegs. Höhe und Speed passen. Mit den Meisten der schnellen 50er und 42er können wir mithalten.
Als eine der Bahnmarken dient die Insel Mortoriotto, ca. 5 Meilen nordöstlich Porto Rotondos. Wir runden die Insel mit Wind von Backbord, einige Bootslängen hinter uns die Swiss Nautic 1, eine Solaris 42. Nach 180 m wendet Ganymed auf Backbordbug, also Wind von Steuerbord und damit auf die Vorrangseite. Nach meinem Empfinden wollte Swiss Nautic noch vor uns passieren, hat aber schnell erkannt, dass das nicht möglich ist. Das Ausweichmanöver in unserem Lee ist leider daneben gegangen. Nur 15 cm entscheiden in diesem Fall über Skippers Glück oder Unglück. Heute war das Glück eindeutig ein Vogerl.
Die gewaltige Wucht des Aufpralls reißt ein tiefes Loch in den Heckbereich. Die Heckreling und alle mit ihr durch Relingdraht verbundenen Relingstützen und der Bugkorb werden ausgerissen. Die gesamte Backbordseite ist Zaunlos!
Wir sind sicher, keine Schuld an dem Crash zu tragen und werden vom Protestkommitee der Regatta auch eindeutig frei gesprochen. Aber was nütz das, der auf den Skipper zukommende Ärger wird gewaltig werden.
Ab 5.6.2017
Schadenmeldungen, Angebote einholen, Fotos verschicken, Termine mit Sachverständigem und Cantiere di Olbia vereinbaren. Alles ohne wirklich funktionierendes Internet und ohne Drucker. Beppe, der Stützpunkeiter von Solaris in Porto Rotondo, hilft uns, wo er nur kann. Er organisiert Ersatzteile in der Werft und Bootsbauer, die den Schaden in Olbia reparieren sollen. Dazu sollen wir am Dienstag um 10 Uhr in Olbia sein.
Noch montags stellt sich heraus, dass der Kran dienstags nicht frei ist. Am Dienstag erfahre ich, dass der Sachverständige, ohne den die Arbeiten nicht begonnen werden dürfen, frühestens am Donnerstag kommen kann. Die ersten drei Tage sind schon mal im Eimer.
Zu allem Überfluss bricht Mittwoch morgens noch ein saftiger Mistral los. 50 Knoten aus Nordost mit Böen bis über 60 Knoten in der Marina! Die nach dem Crash schlampig gerollte Genua entrollt sich teilweise und droht in tausend Fetzen zu gehen. Der wackere, fast todesmutige Heinz versucht, die knatternde Genua, am Klettergurt hängend, zu fixieren. Bei über 50 Knoten Wind werden aber Kräfte frei, die selbst er nicht bändigen kann. Wieder einmal ist Beppe zur Stelle, der, zusammen mit seiner Frau und einem Kollegen, wertvolle Hilfe leistet. Es gelingt, die Genua abzuschlagen. Eine Segellatte bleibt auf der Strecke sowie kleine Cuts im Segel.
8.6.2017
Um 07:00 legen wir Richtung Olbia ab, der Krantermin ist um 10:00. Der Sachverständige von Pantaenius kommt eineinhalb Stunden zu spät, am Kran hängen wir um 16:30. Wieder ein ganzer Tag verschissen, aber so ist halt Italien. Das Angebot, in der Werft am Schiff zu übernachten, müssen wir leider ablehnen, die Toiletten sind in katastrophalem Zustand, Duschen mit Gerümpel vollgeräumt und damit nicht zu benutzen. Wir suchen ein günstiges Hotel in der Nähe.
9.6.2017
In aller Frühe beginnen die Arbeiten am Schiff. Wir sind angenehm überrascht! Ulli und ich machen einen Ausflug mit dem Scooter, den wir für die nächsten Tage gemietet haben, zum Capo Testa. Das Nordkap Sardiniens besticht mit bizarr geformten Granitfelsen, die durch Wind und Wellen im Laufe der Jahrtausende zu skurrilen Gebilden und Gestalten geformt wurden. Friedhof der Steine nennen die Sarden diese faszinierende Felsenwelt.
10.6.2017
Beim Kranen wurde sichtbar, dass der Deckel des Bugstrahlruders verloren gegangen ist. Ob das in Porto Rondo passierte, soll ein Kurztrip dorthin mit angeschlossenem Tauchgang klären. Der Deckel“tauchte“ zwar nicht auf,wir hatten aber einen schönen Badetag. Die Arbeiter von Nautical Service waren auch fleißig, das Loch im Heck ist abends bereits zu.
11.6.2017
Heute ist Sonntag. Es zieht uns nach Westen. Tempio, ein 570 m hoch gelegenes, von Korkeichenwäldern umgebenes Bergdorf, ist das heutige Ziel. Die im Reiseführer blumig beschriebene Quelle „Fonte Rinaggiu“ zeigt sich als kleines Rinnsal, die Altstadt mit der Kathedrale San Pietro ist aber ganz nett. Auf dem Heimweg machen wir noch einen kleinen Abstecher auf den Monte Limbara, Sardiniens höchsten Berg. Die grandiose Rundumsicht wird nur durch einen ganzen Wald von Antennen gestört.
12.6.2017
Der gestrige Ritt war für unseren ungeübten Bikerhintern etwas zu weit. Heute besuchen wir das näher gelegene Porto Cervo, wo wir schon vor über 30 Jahren einmal waren. Der Ort hat sich bis zur Unkenntlichkeit verändert, nicht alles zu seinem Vorteil. Kein Wunder also, dass ihm Porto Rondo schon lange den ersten Rang abgelaufen hat, besonders wenn man sich die Yachten in den Marinas ansieht. In Porto Cervo fällt die GANYMED auf, in Rondo ist sie eine von Vielen und auch bei den kleineren Yachten.
14.6.2017
Nach dem gestrigen Rast- und Shoppingtag werde ich heute ein wenig arbeiten. Der Einbau der Verstärkungen für den losen Cockpittisch artet in Arbeit aus. Die Kabel für den Plotter müssen alle ausgezogen, neu eingefädelt und wieder verbunden werden. Tisch sitzt wieder fest, Plotter arbeitet auf Anhieb.
Das anschließende Wechseln des Getriebeöls ist eine leichte Übung. Eine excellente Dorade im Hafen von Golfo Aranchi lässt alle Mühen vergessen.
15.6.2017
Vormittags, solange es noch nicht so brutal heiß ist, nimmt sich der Skipper das Bugstrahlruder vor. Beppe hat eine neue Fernbedienung sowie eine Feder zur Dämpfung des Sensors besorgt. Letztere versuche ich schon lange aber ohne Erfolg zu kaufen, er besorgt sie so nebenbei. Die vielen Drähte neu einlöten ist eine schweißtreibende und heikle Arbeit. Der „Up-Sensor“ schlägt ein bisschen hart an, sonst funktioniert alles perfekt. Jetzt gehen wir baden. Fortsetzung morgen.
16.6.2017
Morgendlicher Besuch auf der Baustelle. Die Männer von Nautical Service erwarten mich schon. Simone hat eine schlechte Nachricht: die in Italien bestellte Farbe passt nicht. Ich habe aus dem Kopf heraus AWL GRIP Light Grey angegeben, Gray wäre richtig gewesen. Aber auch hier weiß Simone Rat. Drei Minuten nach mir kommt ein Farbenlieferant aus Olbia und bringt die Lösung des Problems. Farbe eines anderen Herstellers jedoch im gleichen Farbton. Beruhigt können wir an den Strand fahren.
Natürlich schaue ich abends noch kurz bei meiner GANYMED vorbei. Sie sieht aus wie neu. Der Farbton passt perfekt, auch der Kratzer am Bug ist repariert. Da muss ich noch einmal extra in die Tasche greifen. Jetzt müssen noch alle Teile wie Heizung, Brause, Relingstützen und Bug- wie Heckkörbe montiert werden. Dann kann’s wieder los gehen.
Alle Teile sind da, lediglich bei den Pulpits wird es eng mit dem Termin. Die werden irgendwo in Italien angefertigt. Schaumermal!
17. bis 20..6.2017
Jeden Tag arbeiten die Männer von Nautical Service fleißig an der Ganymed. Ich hätte nie gedacht, dass der Schaden derart viel Arbeit bereitet. Für eine perfekte Lackierung sind eben viele einzelne Arbeitsschritte mit den dazwischen liegenden Trocknungszeiten zu berücksichtigen. Selbst das Auswechseln der fünf Bolzen zur Befestigung der Relingstützen dauert mehr als einen halben Tag, weil die Innenverkleidungen an der Backbordseite alle abgenommen werden müssen, um zu den Schrauben zu kommen.
21.6.2017
Heute bin ich ein bisserl aufgeregt, der Launchtermin ist für 12 Uhr angesagt. Beim Frühstück ruft schon Beppe an, dass man mit dem Kran schon auf mich wartet. Der Plan für Vormittag ist im A… Rauf auf den Scooter, rüber in die Werft. Tatsächlich steht der Kran schon über der Ganymed, sechs Mann warten auf den Maler, der noch in aller Ruhe das Antifouling ergänzt. Dann geht Ganymed auf die Reise zum Kranbassin. Mit theatralischer Geste stoppt Meister Franco den Kran. Er hat eine kleine Stelle am Bug entdeckt, die nicht sauber mit Antifouling gestrichen ist. Aus einer nahme Halle holt er persönlich ein Gerüst, während sein Gehilfe aus einer anderen Halle Farbe besorgt. Alles wird sauber abgeklebt und ausgebessert. Erst dann darf der Kran wieder starten und seinen Weg fortsetzen.
Exakt zur Siestazeit schwimmen wir. Jetzt kann ich noch schnell zu GinoGennai, den größten Chandler den ich je gesehen habe, fahren, um noch zwei neue Festmacher und ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Um 14 Uhr wird der Scooter abgeholt. Wir legen ab und motoren nach Porto Rotondo.
22.6.2017
Bis zu sechs Leute arbeiten gleichzeitig am Schiff! Die Pulpits (Bug- und Heckkörbe) sind da! Leider sehen die Füße der Teile anders aus als an Stb. Aber Beppe wäre nicht Beppe, hätte er nicht auch hier eine Lösung parat. Er lässt einfach die Füße abschneiden und die alten Füße anschweißen. Für niemanden zu Erkennen und alles passt wie angegossen.
23.6.2017
Wieder wuselt es vor Personal an Bord. Die Pulpits sind fertig und werden montiert. Ebenso die Relingstützen und der untere Relingdraht. Der obere Draht ist bei dem Crash gerissen. Er muss jetzt neu ausgemessen und bestellt werden. Ich will noch den, schon vor Tagen montierten Cockpitdisch mit Sika eindichten. Dabei reißt zu allem Überfluss eine der Schrauben ab. Wieder wird aus einer Kleinigkeit ein Projekt.
Nachmittags setzen Ulli und ich noch die Genua. Die Spuren des Sturms vom 7.6. tapen wir liebevoll.
24.6.2017
Vormittags einkaufen, mittags schaut Beppe kurz vorbei, um die Länge des Relingdrahtes zu messen. Gegen 13 Uhr kommen unsere Gäste Silvi und Mathias an Bord. Um 16 Uhr wird das „Wunder von Porto Rotondo“ wahr. Wir legen ab!
Wer das Schiff am 4. Juni sah, hätte nie gedacht, dass wir heute schon wieder seeklar sind. Ohne Beppe und Stefania, seiner charmanten Gattin und fleißigen Mitarbeiterin, hätten wir das nie geschafft.
Erster Ankerplatz ist die Cala Corsara auf Spargi. Die Einfahrt der Bucht wird von einem Felsen, der Aussieht wie ein Indianerkopf, bewacht. Davor im Wasser steht ein Fels in Form eines Hundes. Wunderschön hier!
25.6.2017
Wieder einmal beste Windverhältnisse mit 6 Bft. aus NW. Nur mit Genua kreuzen wir nach Bonifacio. Die beeindruckende Einfahrt mit dem ehemaligen Beobachtungspunkt Le Gouvernail und den Befestigungsanlagen entlang der Einfahrt fasziniert immer wieder. Der abendliche Besuch der Oberen Stadt ist zwingend. Überall tolle Restaurants und kleine Läden.
26.6.2017
Schon während unseres Frühstücks legen zwei Megayachten an. Überall mehr Personal als Gäste an Bord.Für die drei Meilen in die Cala Paragnanu setzen wir nicht einmal die Segel.
27.6.2017
Die „Anse de la Castagna“ steht auf dem Plan für heute. Es ist schon einiges los als wir am frühen Abend ankommen, so bleibt nur noch ein Ankerplatz auf 21 m Tiefe für uns übrig.
28.6.2017
Morgens steigen wir kurz zur Zitadelle über der Bucht auf. Sie ist frisch renoviert und über einen schattigen Weg durch einen Kiefernwald zu erreichen. Mittags brechen wir nach Ajaccio auf. In der Marina „Port Tino Rossi“ finden wir ein schönes Platzerl für die Ganymed. Die Altstadt ist in fünf Minuten erreichbar. Napoleon, der hier geboren wurde und Ajaccio zur Hauptstadt Korsikas machte, begegnet man auf Schritt und Tritt.
29.6.2017
Baja de Sagone stellt sich als durchschnittliche Bucht heraus.
30.6.2017
Girolata, unser heutiges Ziel, ist da schon ganz anders. Der Ort ist nur über das Meer oder einen zweieinhalbstündigen Fußmarsch über die Berge erreichbar. Dementsprechend „eigen“ ist die Atmosphäre im Ort mit seinen Steinhäusern, die hauptsächlich als Restaurants genutzt werden. In einem der Restaurants wettern wir ein gewaltiges Gewitter ab. Angesichts der hohen Qualität der Speisen ist das aber kein Problem.
Hier gibt es übrigens ein Bojenfeld, welches für mich einzigartig ist. Bojen dicht an dicht, sodass man im Sommer sicherlich mit Fendern festmachen muss. Und das am Bug und Achtern.
1.7.2017
Südwestwind mit 4 bis 6 Bft., Wellen bis 5 m Höhe, so die Verhältnisse, unter denen wir nach Calvi reiten. Der Vorwindkurs macht die Sache nicht gerade leichter. Jeden Moment droht die Ganymed bei einem der größeren Brecher aus dem Ruder zu laufen. Wir sind heilfroh nach 32 Meilen in Calvi einzulaufen. Zum Anlegen an einer der Bojen bedarf es auch dreier Anläufe bei diesem Wind.
Der Ort selber ist recht hübsch. Aus einem Treffen mit dem Lustwart des SKK wird leider nichts, der Seegang in der Bucht ist zu hoch. Wir wären bei Erreichen der Mole patschnass.
2.7.2017
Den Großteil der ‚Strecke nach L’Ile Rousse kann man segeln. Nachmitttags schläft aber der Wind ein, sodass die letzten Meilen in den trostlosen Ort per Maschine bewältigt werden. Nach den vielen schönen Orten, die wir bisher kennen lernen durften, sind wir ein wenig enttäuscht. Der Ankergrund ist trotzdem sehr gut.
3.7.2017
Saint-Florent, eine alte Genuesenbefestigung, wollen wir heute ansteuern. Vor dem malerischen Ort können wir auf Sandgrund ankern. Auch Saint-Florent ist einer der Ortschaften, die man unbedingt gesehen haben muss. In einem der unzähligen Lokale, und zwar direkt unter der Zitadelle, feiern wir Abschied von Silvi und Mathias. Das Abendessen ist wieder hervorragend, wie überall in Korsika.
4.7.2017
Um 08:30 liefern wir unsere Gäste am Kai ab. Schnell noch ein Bad, und auf geht’s nach Elba. In den letzten Tagen trödelten wir ein wenig, daher wollen wir heute einen Tag aufholen. Der Wind will den ganzen Tag nicht über 5 Knoten hinaus. Ideal zum Laden der Batterien. Kurz vor 18:00 laufen wir in Porto die Ventovaia ein. Die nächste Traum-Ankerbucht.
5.7.2017
Seglerisch gesehen ist der Tag „durchzogen“. Trotz wenig Wind können wir die Hälfte der Strecke nach Porto Azurro segeln. In dem riesigen Ankerfeld vor dem Ort findet sich leicht ein Ankerplatz. Wir erkennen sehr schnell, dass wir gerade den nächsten „Favoriten“ angelaufen haben, so schön ist der Ort.
6.7.2017
Heute werden wir den letzten „Liegeplatz“ der Costa Concordia aufsuchen, den Ort Giglio auf der gleichnamigen Insel. Eigentlich stünde Porto Santo Stefano, auf dem Festland, auf dem Plan. Aber wir müssen noch einen Tag aufholen, den wir mit unseren letzten Gästen „vertrödelt“ haben, machen daher eine Abkürzung.
Wind um die 10 Knoten aus Südwest lässt uns schon am späten Nachmittag vor Giglio sein. An der Unglücksstelle arbeitet immer noch ein riesiger Bergekran. Was hier im Detail passiert, können wir leider nicht ausmachen. Der Ort Giglio erweckt nicht unser Interesse, also verholen wir uns in die Cala Canelle, 1 sm südlicher. Einer der letzten Ankerplätze ist auf 25 m Tiefe. Genug Kette haben wir ja und unser neuer Anker hält wieder einmal bombenfest.
7.7.2017
10:20 ist für’s Ablegen nicht gerade früh, wir lichten aber trotz Flaute den Anker. Erst gegen 13:00 kommt Wind auf, der uns nach Riva di Traiano bläst. Die relativ neue Marina beherbergt eine Menge an Geschäften, Läden und Restaurants. Zu des Skippers Freude sind auch einige Chandler dabei.
8.7.2017
Immer noch Wind aus Südost mit 8 bis 11 Knoten. Ideal für uns um den Porto di Roma zu erreichen. Die im Minutentakt startenden Flugzeuge am Flughafen Fiumicino weisen uns schon von Weitem den Weg zur benachbarten Marina. Diese ist ähnlich wie die Marina in Traiano angelegt. Noch mehr „Fetzengeschäfte“ und Restaurants, aber keinen Chandler und kein Alimentari.
9.7.2017
Unter Genua nach Nettuno in der Nähe Anzios. Wir ankern vor dem unspektakulären Ort.
10.7.2017
Wieder einmal raus auf eine der Inseln – Ponza. Den Ort kennen wir schon gut von unserer Reise vor drei Jahren. In der Marina im Ort sind noch Liegeplätze frei. So beschließen wir kurzfristig, dort die Nacht zu verbringen. Nach mehreren Tagen am Anker schrecken uns 120 Euro für die Nacht, natürlich ohne Dusche und WC, nicht ab. Ponza ist nicht umsonst einer unserer Lieblingsorte, ist doch die Altstadt besonders schön und die Gastronomie excellent.
11.7.2017
Wieder beste Segelbedingungen bis Ventotene. Heuer ankern wir in einer der Buchten im Nordwesten der Insel, der Cala Parata Grande. Die Ansteuerung ist kniffelig, weil von jeder Menge Unterwasserfelsen umgeben. Dann liegt man jedoch herrlich auf gut haltendem Sandgrund.
12.7.2017
Wir stehen extra ein bisserl früher auf, um noch im Schatten der Steilküste nach Ventotene zu wandern. Tausend Touris haben die gleiche Idee. Nach dem Mittagessen werden die Segel gesetzt. Vorbei an Ischia laufen wir die „Punta della Palombara“ zwischen der Insel Procida und Vivara an. Der Ankergrund ist nicht so schön wie die Seekarte erahnen lässt, aber durchaus brauchbar.
13.7.2017
Nach Neapel ist es nicht weit. Der Wind schwächelt nach langer Zeit, also motoren wir bis vor die Einfahrt der Marina Sanazzaro, wo der Anker auf 8 m fällt. Die Marina antwortet auf mehrere Funkrufe nicht. Aber sie wäre wahrscheinlich ohnehin zu teuer gewesen, wenn man die Schiffe im Hafen sieht. Auf diesem Törn haben wir schon einen G7-Gipfel erlebt, hier dürfte das Gipfeltreffen der Mafia stattfinden, so viel Protz auf so kleinem Raum.
14.7.2017
Martin und Marion kommen mit Jakob und Anna gegen 14 Uhr in Neapel an. Da das Wasser vor Neapel brutal dreckig ist, laufen wir baldmöglichst aus. Wir wollen noch vor Capri baden. Südwind bringt mich auf die Idee, im Norden, also vor der Marina Grande zu ankern. Auf 25 m Tiefe ist der erste freie Ankerplatz. Motorbootverkehr vor der Marina wie zur Rushour in New York macht das Liegen ungemütlich.
15.7.2017
Wir suchen die schöne Seite Capris, werden aber in der Gegend um den Hafen nicht fündig. Marion macht einen Berglauf, während wir mit den Kindern am Strand baden. Der kleine und überfüllte Strand ist mehr als entbehrlich, Marion entdeckt aber, dass es, je höher man auf den Hügel in Richtung Altstadt kommt, umso schöner wird. Wir verholen uns auf die Südseite Capris nach Marina Piccola. Dort bekommt Capri eine neue Chance, von uns erforscht zu werden.
Am frühen Nachmittag ankern wir vor Marina Piccola. Leider ist nur der Ankergrund in der Nähe der Hafeneinfahrt seicht genug, um problemlos zu ankern. Immerhin auch noch 25 Meter. Also wieder viel Schwell durch Shuttleverkehr. Abends nehmen wir ein Taxi in die Altstadt von Capri. Die seltsamsten Automodelle werden hier, mit verlängertem Radstand und abgeschnittenem Dach, als Taxi verwendet.
Ein wenig sind wir schon überrascht, wie mondän sich der Ort gibt. Eine Nobelboutique neben der anderen. Jede einigermaßen hippe Modemarke ist vertreten. Dementsprechend sind die Preise auf der Insel. Und jetzt wird uns auch allmählich klar, wovon die riesigen Yachten angezogen werden. Der Jetset ist eben gerne unter wsich. Und wir mittendrinnen.
16.7.2017
Auf dem Weg nach Amalfi kommen wir an Positano vorbei, das wir aus der Nähe sehen wollen. Auch hier ist das Ankern, wegen der großen Tiefen, eher schwierig. Beim Vorbeifahren wird uns eine Boje inkl. Shuttledienst in den Ort um schlappe 100 Euro angeboten. Diese Occasion muss genutzt werden. Positano kennen wir eh noch nicht.
Abends lassen wir uns in den Ort bringen. Inzwischen hat der Wind auf 4 Bft. aufgefrischt, dementsprechend froh sind wir über das massive Motorboot, welches uns übersetzt. Wieder lernen wir einen wunderschönen Ort kennen. Bei der Rückfahrt hat der Wind einiges zugelegt. Fliegendes Wasser und, trotz ablandigem Wind, beachtliche Wellen, machen das Anlegen an der Ganymed zu einem Geduldspiel. Erst der xte Versuch, mit dem Motorboot verkehrt gegen den Wind, in genau dem Augenblick, als die Ganymed kurz zum Stillstand kommt, bringt den gewünschten Erfolg. Die Nacht wird äußerst unruhig.
17.7.2017
Im Morgengrauen beruhigt sich der Wind. Aber ein kleiner Brandherd oberhalb Positanos hat sich, angefacht durch den Sturm, zu einem veritablen Waldbrand ausgeweitet. Der Löschhubschrauber ist im Dauereinsatz.
Nach dem Mittagessen brechen wir nach Agropoli auf, einem Hafen der langen Wege. Der ansonsten unscheinbare Ort kann allerdings mit einer spacigen Eisdiele „Bernadette“ und einer American Bar aufwarten, die man hier nicht vermuten würde.
18.7.2017
Wenig Wind. Im Süden von Capo Palinuro wartet ein traumhafter Ankerplatz auf uns. Zwischen einem Sandstrand, steiler Felsküste und einer kleinen Insel ankern wir in glasklarem Wasser.
19.7.2017
Auch heute ist uns der Wind nicht gerade gnädig. Nur die Hälfte des Weges nach Maratea lässt es sich segeln. Der dortige Hafen besticht durch eine gewaltig hohe Hafenmauer. Hier rechnet man wohl mit ständigen Tsunamis. Das Personal der Marina ist außerordentlich freundlich, in den Restaurants scheint man auf Touristen noch nicht so gewöhnt zu sein. Trotzdem ein liebenswerter Ort.
20.7.2017
Am frühen Vormittag ist es schon ziemlich heiß in der Marina. Also laufen wir gleich aus und frühstücken während der Fahrt. Nach 10 Meilen Badestop südlich von Cap Scalea. Auch hier ist es wieder ideal für die Kids. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Cetraro, wo vor dem Hafen geankert wird. Marion und ich wollen noch einkaufen gehen. Einheimische, die wir am Strand nach dem nächsten Alimentari fragen, packen uns kurzerhand in ihr Auto und bringen uns zum 2 km entfernten Tante-Emma-Laden. Und natürlich auch wieder zurück. Das nenne ich Gastfreundschaft!
21.7.2017
Tagwache für Martin um 05:00. Heute haben wir fast 60 Meilen vor uns, eine lange Strecke für die Kinder. Am frühen Nachmittag ankern vor vor Stromboli. Da wir den Nachmittag vertrödeln, kommen wir zu spät zur Führung dieses Tages auf den Berg. Aber kein Problem, wir sind ohnehin einige Tage im Reiseplan voraus.
22.7.2017
Wir melden uns rechtzeitig für die Führung auf den Vulkan an. Marion, Martin, Jakob und ich machen uns bereit zum Aufstieg, während Ulli und Anna am Schiff bleiben. Unser Guide zweifelt an der Bergtauglichkeit Jakobs. Bald wird ihm klar, dass er sich getäuscht hat. Schwierige Passagen überwindet Jakob in Martins Tragegestell, den großen Teil aber marschiert er selbst. Und das mit fünf Jahren! Beachtlich, das wird mal ein echter Seer.
Am Gipfel haben wir diesmal großes Glück mit der klaren Sicht. Alle fünf Schlote rauchen und prusten wie verrückt. Die Explosionen sind teilweise gewaltig. Die Feuerfontänen steigen gute 100 Meter hoch auf, der Lärm dabei ist ohrenbetäubend.
23.7.2017
Panarea, die Insel, auf der reiche Norditaliener ihre Anwesen haben, steht am Programm. In der Cala Zimmari findet sich noch ein Ankerplatz. Abends führt uns ein Spaziergang in den Ort San Pietro. Auch hier wieder schöne Boutiquen und Nobelrestaurants. Zurück zum Schiff nehmen wir eines der Elektrotaxis.
24.7.2017
Marion und Martin stehen schon um 05:30 auf, um den Inselrundgang über den immerhin 421 m hohen Punta del Corvo zu machen. Zunehmender Wind macht den Ankerplatz ungemütlich. Zeit, um nach Lipari zu segeln, wo in der Marina Buona Fonda ein Stegplatzerl auf uns wartet. Das herbeigerufene Wäschermädel übernimmt Berge von Schmutzwäsche. „Ist okay bis morgen früh?“. Perfetto!
25.7.2017
Natürlich gibt es in der Früh keine gewaschene Wäsche. Nachdem es noch bis 6 Uhr abends (italienischer Fantasiezeit) dauert, ändern wir unseren Tagesplan und fahren nach Vulcano anstatt Filicudi. Der „Stinker“-Ankerplatz ist sehr gut belegt, also holen wir die ganz lange Kette heraus. 70 m Kette und der Anker hält bombig.
26.7.2017
In der Nacht hat es geregnet, entsprechend schwül ist es am Morgen. Der Gran Cratere ruft. Aber nur für Martin, die Kinder finden es zu heiß. Ulli und ich nehmen ein Fangobad. Wir suhlen uns wie die Wasserbüffel in der Serengeti. Einfach herrlich! Und total hilfreich für mein Knie.
Jetzt noch schnell in Lipari die Wäsche abholen, die vorgestern nicht fertig wurde und dann fahren wir nach Salina. Im Porto Touristico de Eolie legen wir an.
27.7.2017
Heute ist relativ viel Wind, so um die 20 Knoten. Nicht sehr kinderfreundlich. Wir beschließen zurück nach Vulcano zu segeln, damit wir morgen nicht weit nach Milazzo haben. Marion und Martin fahren mit den Kindern an den Strand zum Spielen. Ich will den Watermaker anwerfen und ein wenig ruhen. Nach wenigen Minuten läuft der Generator auf Störung. Impeller im Eimer! Das Ding ist derart versteckt eingebaut dass ich zwei Stunden zum Wechseln brauche.
28.7.2017
Die M+Ms wollen noch einmal den Sonnenaufgang am Gran Cratere erleben, ich besuche, wegen des großen Erfolges beim letzten Mal, noch einmal das Schlammbad mit Fango. Ausgeruht beginne ich die beiden Toiletten zu servicieren. In den letzten Jahren hat sich kiloweise Urinstein in den Leitungen angelegt und macht die Bedienung nicht gerade leichter. Beim Zusammenbau brechen zwei Schlauchklemmen. Also vorerst Pause. Dann geht es Richtung Milazzo. Die Marina Nettuno kenne ich schon. Den Shipchandler finde ich nicht so leicht, obwohl er in der Nähe der Marina ist. Versorgt mit neuen Schlauchklemmen baue ich die Toiletten wieder zusammen. Sie funktionieren wieder wie neu.
29.7.2017
Heute verlassen uns die Kinder mit Enkelkindern. Dafür kommen Roswita und Christian mit Caroline und Günter an Bord. Mittags laufen wir noch nach Scilla aus, wo wir vor dem Ort ankern.
30.7.2017
Die Straße von Messina zeigt sich von der friedlichen Seite. Fast kein Wind und wenig Strömung. Fast die ganze Strecke nach Naxos legen wir unter Maschine zurück. Der Hafen Naxos ist für Sportboote nicht geöffnet, ankern ist jedoch erlaubt.
31.7.2017
Vormittag besucht meine Crew das antike Theater in Taormina, ich mache Trinkwasser und kümmere mich ein wenig um die Ganymed. Nächste Station ist Catania. Im Club Nautico Etneo ist ein Liegeplatz für uns frei.
1.8.2017
Der Fischmarkt in Catania, den wir vormittags besuchen, ist ein Erlebnis. Dutzende Stände mit frischem Fisch, von der kleinsten Sardine bis zum 2-m-Schwertfisch, drängen sich in der Altstadt. Dazwischen Stände mit Käse, Wurstwaren, Obst und Gemüse. Und jeder Händler preist seine Ware noch lautstärker an.
Nach Mittag kommt Wind auf der uns nach Syrakus bringt. Der Stadthafen hat zwar keine Muringleinen, der Anker hält aber bombig. Infrastruktur wie Strom und Wasser ist zwar vorhanden, kann aber nicht benützt werden. Dafür ist keine Gebühr, außer 10 Euro für den Müll, zu bezahlen. Insgesamt erfreulich.
Die Altstadt, mit seinem Dom als Mittelpunkt, ist definitiv sehenswert.
2.8.2017
Kulturausflug zum „Latomia del Paradiso“, bekannt unter „Das Ohr des Dionysios“. Diese 64 m lange Höhle wurde künstlich in den Fels gehauen. Vor der Abfahrt nach Marzamemi besorgen wir noch Feuerlöscher und Signalmittel, die wir an Bord der Fidanzata von Walther in Malta abliefern werden.
Bei der Einfahrt nach Marzamemi streifen wir einen der Betonblöcke, die die Hafenmauer vor dem Seegang schützen. Mit dem Kiel steckt die Ganymed zwischen zwei Steinen fest. Mit Hilfe zweier Motorboote kommen wir wieder frei.
3.8.2017
Wegen der Überfahrt nach Malta ist die Tagwache „schon“ für acht Uhr geplant. Immerhin sind es 64 Meilen, wovon wir nur um die 25 unter Segel absolvieren. Es bleibt auch genügend Zeit, dass wir uns mit der Ankerfernbedienung mit Kettenzähler beschäftigen. Leider mit bescheidenem Ergebnis.
Der Anker fällt in der St. Paul’s Bay südlich von St. Paul’s Island.
4.8.2017
Nach dem Besuch von St. Paul auf der gleichnamigen Insel motoren wir nach Valletta. Wieder einmal lässt uns der Wind im Stich. Von einem Segler in Marzamemi erfuhren wir von der neuen Marina di Valletta im Westen der Altstadt, gegenüber dem Royal Malta Yacht Club. Abends liefern wir die in Syrakus gekauften Feuerlöscher auf der Fidanzata von Walther, in der Camper & Nicholson Marina ab.
Dann erkunden wir die Altstadt. Es findet gerade das Fest zu Ehren des Hl. Dominic statt. Musikkapellen ziehen durch die reich geschmückte Stadt. Uns steht der Sinn mehr nach einem guten Abendessen und einem Absacker in einer der typischen Gin-Bars. Beides lässt sich trotz brütender Hitze verwirklichen.
5.8.2017
Vormittag verlassen mich Oedl’s und Goedl’s. Nachmittag kommt erst Ulli mit Noah und später Karin und Franz. Es ist wieder brutal heiß, als wir abends in die Altstadt gehen.
6.8.2017
Zuerst in die Armier Bay im Norden Maltas, wir brauchen unbedingt eine Abkühlung. So das bei 30° Wassertemperatur überhaupt möglich ist. Übernachten werden wir in der Mellieha Bay. Die Bucht ist groß und unspektakulär.
7.8.2017
Geplant ist, in der Blauen Lagune auf Comino zu baden und anschließend nach Marsalforn auf Gozo zum Übernachten zu fahren. Die Blaue Lagune ist randvoll mit Schiffen und Menschen, die mit Ausflugsschiffen angekarrt werden. Ein Alptraum! Wir flüchten in den Süden Cominos, wo wir fast alleine neben der Steilküste zum Baden ankern.
Von dort erkennen wir eine kleine Bucht im Süden der Blauen Lagune, die sich hinter kleineren Felsinseln verbirgt. Trotz äußerst beengter Verhältnisse finden wir noch einen Ankerplatz mit Landleine neben etlichen Motorbooten. Direkt neben uns befindet sich eine ca. 50 m tiefe Höhle in der Steilküste, die noch dazu mit weißem Sandboden aufwarten kann. Abends sind wir alleine in der Bucht. Einfach ein Traum!
8.8.2017
Nur 14 Meilen sind es heute von Comino nach Marsalforn auf Gozo. Im Hafenbecken kann man prima ankern. Am Abend gibt es einen excellenten Grouper für 4 Personen in der Altstadt.
9.8.2017
Wieder nur ein kurzer Schlag um die Nordspitze Gozos zur Dwejra Bucht. Diese, fast vollständig von steilen Felswänden umgebene Bucht, ist einfach ein Traum! Der Ankergrund hält gut. Gegen Abend werden die Schiffe weniger, dann wird es mucksmäuschenstill. In der Felswand im Osten der Bucht entdecken wir eine Höhlensystem mit Ein- und Ausgang. Hier ist eindeutig der schönste Ankerplatz Maltas.
10.8.2017
Die Golden Bay, unser heutiges Ziel, ist randvoll mit Badegästen. Eine Bucht südlicher ist es ebenfalls gut zu Ankern. Wenige Badegäste bevölkern den Strand.
11.8.2017
Um die Südseite Maltas segeln wir in die Grand Harbour Marina in Valletta. Einen Liegeplatz haben wir vorsorglich schon per Telefon reserviert.
Auf dem Weg dorthin halten wir noch kurz bei Peters Pool um zu Baden. Auch hier gibt es eine tolle Höhle, welche zur weiter nördlich gelegenen Bucht führt.
Zum Abendessen nehmen wir uns ein Taxiboot, das uns in die Altstadt Vallettas bringt. Zum Abschluss besuchen wir noch einmal die Gin-Bar, in der ich schon vor einer Woche war.
12.8.2017
Karin und Franz fliegen nach Hause. Ein zweiter Tag in Valletta macht für uns Sinn. Erstens wollen wir noch einkaufen und zweitens die Stadt weiter erkunden. Das Einkaufen ist nicht so einfach, ist doch der nächste Alimentari kilometerweit entfernt. Und das bei 33 Grad im Schatten.
Nachmittags ist Klar Schiff angesagt. Und am frühen Abend ziehen wir gegen die Altstadt. Am großen Platz oberhalb der Salut-Batterie ist großes Weinfest. Auch heute findet sich ein gutes Restaurant. Die Gin-Bar als Abschluss des Abends ist schon obligatorisch.
13.8.2017
Ausreise aus Malta und Überfahrt nach Sizilien. Nachdem wir nicht Einklariert haben klarieren wir auch nicht aus. Nordwestwind macht die Etappe zum Anlieger. Die letzten Meilen nach Marzamemi werfen wir die Maschine an. Trotzdem ist es bei der Ankunft zappenduster. Wir irren durch die Marine, auf der Suche nach einem freien Platz. Auf unsere Funksprüche antwortet lange niemand. Als wir erfahren, dass kein Platz frei ist, beschließen wir weiter nach Syrakus zu motoren. Hier lässt es sich in der riesigen Bucht vor dem Ort super ankern.
14.8.2017
Morgens verholen wir uns an den Stadtkai und gehen einkaufen. Den Rest des Tages verbringen wir in der Stadt.
15.8.2017
Ferragosto! Anker auf und Segel setzen. Kurs Catania. Aus der Kreuz wird bald ein Halbwindschlag mit Wind um die 10 Knoten. Da wir so flott vorankommen, fahren wir gleich weiter nach Taormina.
16.8.2017
Den heutigen Tag wollen wir als Ruhetag verbringen. Ausserdem will Noah unbedingt nach Taormina gehen, das ihn sehr an Südtirol erinnert. Nach der ärgsten Hitze des Tages machen wir uns dann doch mit dem Bus auf den Weg. Der Ort ist wie immer voll mit Touristen. Trotzdem findet sich ein nettes Lokal für unser Abendessen.
17.8.2017
Über 70 Meilen nach Rocella Ionica. Schon beim Aufbruch um 06:20 weht es mit 20 Knoten aus Nordost, der Straße von Messina. Nur unter Genua kreuzt die Ganymed auf Cap Spartivento zu. Im Lauf des Tages nimmt der Wind immer wieder an Stärke ab um dann wieder zuzulegen, bis er sich schließlich um die 30 Knoten aus Nordost einpendelt. Genau da wollen wir hin. Immerhin waren gut 50 Meilen segelbar.
18.8.2017
Heute beginnt der Wind erst am späten Vormittag mit der Arbeit. Dann aber mit dem selben Muster wie am Vortag. Nachdem wir heute später ablegten, werfen wir die letzten 20 Meilen den Motor an, obwohl es noch immer über 25 Knoten Wind hat. Im Schutz von Cap Rizzuto motoren wir nach Norden. Die Wellen sind mittlerweile unangenehm hoch, die Ganymed kracht immer wieder in die Wellentäler hinunter. Wir sind froh, bei Sonnenuntergang Crotone zu erreichen. Dieses mal legen wir am Steg von Lega Navale um wohlfeile 50 € an.
19.8.2017
Beim Ablegen um 08:10 herrscht fast Windstille. Um die Fahrstrecke abzukürzen geht es heute nicht, wie im Plan vorgesehen, nach Gallipoli, sondern gleich nach Santa Maria de Leuca. Dadurch kürzen wir die Strecke um etwa 30 Meilen Strecke und einen Tag Fahrzeit ab und sind damit wieder total im Plan.
20.8.2017
Das war wieder einmal eine Nacht zum Vergessen. Die Musik zweier Discos in Hafennähe lässt uns bis zwei Uhr morgens kein Auge zumachen. Entsprechend ausgeruht torkeln wir morgens an Deck. Wenigstens der Wind ist auf unserer Seite. Südost mit 3-4 Bft. bringt uns mit einem Schlag nach Otranto. Auch hier ist der Hafen voll mit Schiffen. Ein Ankerplatzerl gibt es aber immer. Abends kaufen wir in „unserem“ Lampengeschäft einen Ersatz für die kaputtgegangene Stehlampe im Wohnzimmer. Ein verspätetes Geschenk zum 43. Hochzeitstag.
21.8.2017
Die zweite unruhige Nacht, dieses Mal war es der Wind, der wider Vorhersage die ganze Nacht durchpfiff, lässt uns die weiteren Reisepläne ändern. Wir bleiben noch einen Tag in Otranto, verholen die Ganymed aber weiter in Richtung Marina, weil der Wind auf Nordost drehte. Montenegro canceln wir für dieses Jahr.
Vormittag gibt es Spleißarbeiten, nachmittags verbringen wir in der Stadt. Abends verholen wir Ganymed in die Nordecke der Bucht, dort ist es mittlerweile am ruhigsten.
22.8.2017
Eine weitere Winddrehung beschert uns die dritte unruhige Nacht in Folge. Keine optimalen Voraussetzungen für Skippers Geburtstag. Die eingehenden Glückwünsche hellen aber die Stimmung bald wieder auf. Die Glückwünsche der Crew nehme ich, eingekeilt zwischen Herd und Spüle, dankend entgegen.
Beim Mail-Check stelle ich fest, dass Pantaenius, die Versicherung meines Unfallgegners in Porto Rotondo, die gesamten Reparaturkosten inkl. Hotelkosten überwiesen hat. Schönes Geburtstagsgeschenk!
Die Strecke nach Brindisi erweist sich als weniger amüsant. Fünf Bft. gegenan und sehr hohe Wellen. Der Stadthafen erwartet uns mit ruhigem Wasser. Endlich wieder entspannt schlafen.
23.8.2017
In diesem schönen Hafen kann man leicht noch einen zweiten Tag verbringen. Shipchandler, Supermarkt und nette Beiseln verkürzen die Zeit.
24.8.2017
Der Wind aus Nordwest weht immer noch um die 20 Knoten. Ideale Bedingungen, um die Überfahrt nach Cavtat zu starten. Bis Sonnenuntergang schaffen wir noch 45 Meilen, dann kommt die „Eiserne“ zum Einsatz. Der Mond zeigt sich zwar nur als ganz dünne Sichel, dafür ist der Sternenhimmel um so überwältigender. Cavtat taucht gegen 06:30 hinter Kap Sustjepan auf. So früh sind nicht einmal die Behörden wach. Aber um acht Uhr kann einklariert werden.
Nach dem Einklarieren verholen wir uns in die Uvala Tiha, im Nordosten Cavtats und ruhen uns aus. Nachmittag besuchen uns Verena und Stefan. Die beiden machen in Cavtat Urlaub und haben an diesem Tag Dubrovnik besucht. Noah freut sich besonders, nach so langer Zeit Mami und Papi wieder zu sehen. Nach dem gemeinsamen Abendessen übersiedelt er in deren Apartment.
26.8.2017
Die letzte Etappe unseres heurigen Sommertörns beginnt. Die ersten Stunden müssen wir uns erst an die Ruhe an Bord gewöhnen. Niemand erklärt uns die Welt der Automobile, kein Vortrag über Schiffsbau und Schiffsmotoren, keine Expertisen über Landmaschinen und Traktoren jeglicher Art. Wir vermissen unseren Noah sehr.
Ulli macht Druck um Strecke zu machen. Sie will jetzt so schnell wie möglich nach Hause. Immerhin schaffen wir es bis Korcula, in die Luka Banja westlich der Stadt Korcula.
27.8.2017
Schon um sieben Uhr wird der Skipper aus der Koje geworfen. 25 Knoten im Kanal von Korcula. Dutzende Surfer und Kiter sind schon unterwegs. Gleich nach dem Kanal hat der Zauber ein jähes Ende. Die nächsten 20 Meilen schnurrt unser Volvo. Dann entwickelt sich wieder prächtiger Nordwest. Vorbei an Hvar und den Pakleni Inseln bis kurz vor Rogoznica segeln wir abwechselnd mit Reff 1 und Vollzeug. Kurz nach Sonnenuntergang sind wir am Ankerplatz in Rogoznica.
28.7.2017
Der Nordwest bleibt heute den ganzen Tag. Kreuzen ist angesagt. In Zut reicht’s uns, wir ankern in der Pristanisce, einer wundervollen Bucht mit drei Restaurants zur Auswahl.
29.8.2017
Offensichtlich weiß der Wind genau wohin wir segeln wollen. Seit Malta sind wir nur mehr am Kreuzen. Auch die heutigen 42 Meilen preschen wir gegenan. IST heißt unser heutiges Ziel, wo wir zum ersten Mal drei Versuche brauchen, bis der Anker auf dem Steingrund hält. Im Restaurant Maestro ist das Spanferkel am Grill kurz vor dem fertig werden, als wir an Land gehen. Wir können nicht widerstehen!
30.8.17
Heute ist die letzte Station unseres Törns am Plan, Veli Losinj, einer meiner Lieblingshäfen. Leider ist „unser“ Liegeplatz noch nicht frei, es wird noch ein Ausflugschiff erwartet, welches die Tagesgäste abholt. Also verholen wir uns in die Rovenska, in der zu dieser Zeit auch nur Ankern möglich ist. Im Restaurant MOL werden wir mit gegrilltem Drachenkopf belohnt.
31.8.2017
Ab nach Hause! Ostwind mit 2-3 Bft. lässt uns entspannt die letzten Meilen in Angriff nehmen. In der Marina werden wir schon von unseren Freunden erwartet. Gottfried und Gerhard nehmen unsere Leinen an. Fast ein wenig unwirklich, plötzlich wieder am gewohnten Steg zu stehen.
Zu unseren Ehren gibt es bei Gottfried auf der Mikado eine zünftige Leberkäsjause. Nach so langer Zeit, in der wir uns vorwiegend von den Früchten des Meeres ernährten, eine erfrischende Abwechslung. Und zu Erzählen gibt es natürlich auch einiges.
1.9.2017
Dass wir wieder in Punat sind, wird uns gleich morgens mit saftigem Gewitter und sintflutartigem Regen klargemacht. Die Ganymed wird von ihren Lasten befreit. Unmengen Schmutzwäsche, nicht gebrauchte Ersatzteile und Reservesegel werden entladen. Der Watermaker eingewintert. Er hat auch heuer wieder gute Dienste geleistet und ich kann mir das Segeln ohne ihn gar nicht mehr vorstellen.
Das Schiff erfährt noch eine gründliche Reinigung, bevor wir um 18 Uhr nach Salzburg aufbrechen.
Der Sommertörn 2017 in Zahlen:
122 Tage waren wir unterwegs
3362 Seemeilen sind im Kielwasser
47 Nächte hingen wir am Anker
42 Nächte verbrachten wir in div. Marinas (davon 14 in Porto Rotondo im Zuge der Regatta und für Reparaturen nach selbiger)
25 Nächte in Häfen (davon 13 unfreiwillig in Olbia)
5 Nächte an Bojen
2 Nächte sind wir durchgesegelt.