Ab ins Winterlager
Eigentlich ist es bereits saukalt – auch in der Adria – trotzdem wollen wir Ganymed „nach Hause“ holen. Um 0815 ist an diesem Tag Hochwasser und damit die günstigste Gelegenheit auszulaufen. Auch diesmal ist Albrecht mit von der Partie, was angesichts der Temperaturen nicht selbstverständlich ist.
Zusammen mit Gerhard sind wir komplett. Er ist übrigens mit Schuld daran, dass sich meine Segelleidenschaft auch auf das Segeln auf See ausgeweitet hat. Vor bald 30 Jahren durfte ich mit ihm auf seiner Nauticat 33 meinen ersten Törn absolvieren. Heute ist er stolzer Besitzer einer Dehler 43 CWS, die noch immer hervorragend in Form ist.
Es herrscht dichter Nebel, als wir am 5. November morgens Ganymed in der Werft übernehmen. Davon, dass alle Arbeiten erledigt sind, habe ich mich ja schon vor einer Woche überzeugt. Nur das Horn tutet nicht und muss noch repariert werden, was uns über eine Stunde Zeit kostet, während der das Wasser aus der Lagune fließt. Fausto bringt uns, obwohl wir etliche Male im Schlick der Lagune fest sitzen, sicher nach Grado.
Der erste Weg führt natürlich nach Umag zum Einklarieren und weiter nach Rovinj. Hier sind die Muringleinen im Stadthafen bereits entfernt, sodass wir in die Marina fahren um dort zu übernachten. Am Samstag weht anfangs noch leichter Wind aus Süd der uns flott voranbringt. Ab Mittag stellen wir jedoch auf die eiserne Genua um, wir wollen noch bei Tageslicht Valun erreichen. Auch hier das gleiche Bild – keine Muringleinen mehr. Also weiter nach Cres. Hier kann man wenigstens längsseits anlegen, die Murings sind auch schon im Winterlager.
Gegen 0400 kommt starker Wind aus Süden auf, sodass der Liegeplatz ungemütlich und die Wahrscheinlichkeit nicht mehr von der Kaimauer zu kommen groß wird. Wir verlassen bei Nacht und Nebel Cres und nehmen Kurs auf Punat. In der Srednja vrata (Kanal zwischen Cres und Krk) lässt es sich vorzüglich segeln. Nur unter gereffter Genua glühen wir mit 8 Knoten auf Punat zu.
Noch am Sonntag schlagen wir die Segel ab. Am Montag wollen wir noch die Winterpersenning montieren und anschließend nach Hause fahren. Zuerst behindert aufkommender Wind mit 25 Knoten die Arbeiten erheblich, dann müssen wir feststellen, dass etliche der Spanngurten schon im Vorjahr gerissen sind. Also rufe ich bei Nauticon an und lasse die Persenning reparieren. Man verspricht mir, die Reparatur noch in der selben Woche zu machen und dann die Persenning zu montieren.
- Fausto, Stefano und der Homo Electricus von SeRiGi suchen die Töne des „eingefrorenen Horns“.
- Ein Glaserl in Ehren …
- Wir gleiten über flüssiges Gold.
- Lacht hier einer über den Grübler? Im Hintergrund Sveti Ivan na Puccini.
- Hauben-Koch Gerhard kredenzt Weißwürscht.
- Beim Umtrunk ist auch einmal der Kameramann voll im Bild …
- Three Men In A Boat …
- Unter Autopilot kann man die Hände in den Taschen lassen …
- Geschafft! Das Groß ist gebändigt.
Das Logbuch >>>>> Grado – Punat